US-Präsident Donald Trump kam zur Beerdigung von Papst Franziskus in einem blauen Anzug und einer hellblauen Krawatte und stach damit aus dem Meer von Schwarz heraus. Hat er gegen das vatikanische Protokoll verstoßen?
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Als sich die Staats- und Regierungschefs der Welt am Samstag im Petersdom versammelten, um sich von Papst Franziskus zu verabschieden, stach Donald Trump hervor.
Während andere Staatsoberhäupter in Schwarz gekleidet waren, brach der US-Präsident mit seinem blauen Anzug und der hellblauen Krawatte mit der strengen Kleiderordnung des Vatikans für päpstliche Beerdigungen.
Laut den Beerdigungsprotokollen des Vatikans müssen Männer einen dunklen Anzug mit einer schwarzen Krawatte und einem schwarzen Reversknopf tragen.
Der amerikanische Strafverteidiger und ehemalige Staats- und Bundesanwalt Ron Filipkowski nahm auf X Stellung: "Ein Typ kommt in einem blauen Anzug zur Beerdigung des Papstes. Sie werden nie erraten, wer" - eine klare Anspielung auf Trump.
Im Gegensatz dazu verteidigte der politische Stratege Joey Mannarino Trump mit den Worten: "Trump strahlt bei der Beerdigung des Papstes einfach nur absolute Klasse aus. Das ist genau das Bild, das Amerika der Welt vermitteln sollte", fügte er in einem weiteren Post hinzu: "Er sah schlank, fit und etwa zwanzig Jahre jünger aus als sein chronologisches Alter."
Zugegeben, der ehemalige Präsident Joe Biden und der britische Prinz William trugen ebenfalls Blau, aber sie trugen dunkle, marineblaue Anzüge, die angemessen gedämpfter waren.
In Anbetracht des Ereignisses empfanden viele seinen Anzug als unangemessen. In den sozialen Medien erinnerten auch einige an den Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus im Februar, bei dem der ukrainische Präsident dafür kritisiert wurde, dass er keine "angemessene" Kleidung für das Oval Office trug.
Selenskyjs komplett schwarzer Look mit einer maßgeschneiderten Feldjacke - eine Abwechslung für das Staatsoberhaupt, das aus Solidarität mit den im Krieg mit Russland kämpfenden Soldaten weiterhin seine Militärkleidung trägt - war zwar kein Anzug, entsprach aber im Vergleich zu Trump eher der Kleiderordnung des Vatikans.
Was Melania Trump betrifft, so hielt sich die First Lady mit ihrem schwarzen Kleid und einer schwarzen Mantille eng an das traditionelle Beerdigungsprotokoll.
Diejenigen, die bereit waren, den offensichtlichen Stilfehler von Trump zu verzeihen oder zu ignorieren, waren jedoch weniger beeindruckt von dem respektlosen Fauxpas, über den heiligen Teppich - der als heiliger Boden gilt - vor dem Sarg des Papstes zu treten.
Und Berichten zufolge verließ Trump unmittelbar nach der Zeremonie den Ort und schwänzte die anschließende Beerdigung.
Diejenigen, die Trump verteidigen, indem sie sagen, dass der blaue Anzug zwar unkonventionell war, aber kaum einen diplomatischen Bruch darstellt, haben Recht. Aber vielleicht sollte man sich an die folgende Regel halten, wenn es um die Etikette bei Beerdigungen geht: Zwar ist ein schwarzer Anzug nicht immer obligatorisch, und einige farbige Kleidungsstücke können die Entscheidung, das Leben zu feiern, symbolisieren, doch lohnt es sich, die von den Organisatoren der Veranstaltung aufgestellten Richtlinien zu konsultieren. Wenn eine bestimmte Kleiderordnung festgelegt wurde, ist es besser sich daran zu halten.