Vom beliebten "Twin Peaks"-Regisseur David Lynch bis zum italienischen Modemacher Giorgio Armani: Euronews Culture erinnert an 14 der einflussreichsten Stars aus Kunst und Unterhaltung, die in diesem Jahr gestorben sind.
Euronews Culture erinnert an einige der prägendsten Persönlichkeiten aus Kunst und Unterhaltung, die in den vergangenen zwölf Monaten verstorben sind.
Es ist unmöglich, all den Ikonen gerecht zu werden, die unser Leben durch ihr Werk, ihre Auftritte oder ihre Persönlichkeit geprägt haben. Stellvertretend würdigen wir hier 14 der einflussreichsten und unvergesslichsten Persönlichkeiten.
David Lynch (1946 – 2025)
Der Regisseur und Drehbuchautor David Lynch, bekannt für Klassiker wie Twin Peaks, Mulholland Drive und Blue Velvet, verstarb 2025 im Alter von 78 Jahren.
Im Jahr zuvor hatte Lynch öffentlich gemacht, dass bei ihm ein Lungenemphysem diagnostiziert worden sei und er das Haus nicht mehr verlassen könne, um zu drehen.
Mit seiner einzigartigen Mischung aus Horror, Noir und europäischem Surrealismus schuf Lynch Werke, die sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben – vom alptraumhaften Debüt Eraserhead über die hypnotische Rätselwelt von Mulholland Drive bis zur Kultserie Twin Peaks. Dafür gewann er mitunter die Goldene Palme für Wild at Heart und berührte mit der stillen Schönheit von Der Elefantenmensch.
Insgesamt wurde er viermal für einen Oscar nominiert und erhielt 2019 einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Ursprünglich als Maler ausgebildet, brachte Lynch seinen künstlerischen Blick auf die Leinwand und hinterließ ein Werk, das ebenso rätselhaft wie einflussreich bleibt. Selbst in seinen letzten Jahren inspirierten seine Arbeiten weiter: mit Twin Peaks: The Return (2017) bestätigte endgültig seinen Status als Meister des Unheimlichen und Unvergesslichen.
Roberta Flack (1937 – 2025)
Die mit einem Grammy ausgezeichnete Sängerin und Pianistin, deren warme Stimme und intimer Stil die 1970er Jahre prägten, starb im Alter von 88 Jahren.
Ihren Durchbruch erlebte Flack überraschend in ihren frühen Dreißigern, als Clint Eastwoods Film Play Misty for Me (1971) ihre Version von "The First Time Ever I Saw Your Face" für eine Liebesszene verwendete. Der Song erreichte 1972 Platz eins der Charts und wurde als "Record of the Year" mit einem Grammy ausgezeichnet.
Ein Jahr später folgte "Killing Me Softly with His Song". Flack wurde damit als erste Künstlerin zweimal in Folge mit dem Grammy für die beste Platte geehrt. Zu ihren weiteren Hits zählen "Feel Like Makin' Love" sowie die Duette mit ihrem engen Freund und früheren Studienkollegen Donny Hathaway: "Where Is the Love" und "The Closer I Get to You".
Gene Hackman (1930 – 2025)
Oscar-Preisträger Gene Hackman und einer der vielseitigsten Figuren Hollywoods, bekannt aus The French Connection, Unforgiven und The Royal Tenenbaums, starb im Alter von 95 Jahren.
Seinen Durchbruch hatte er 1967 mit Bonnie and Clyde, der ihm seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Es folgten zwei Siege: als Bester Hauptdarsteller für The French Connection (1971) und als Bester Nebendarsteller für Unforgiven (1992).
Hackman brillierte sowohl im intensiven Drama als auch in der subtilen Komödie, spielte Lex Luthor in Superman und wirkte in Klassikern wie Mississippi Burning, The Conversation und Crimson Tide mit.
Nach seinem Rückzug aus der Schauspielerei 2004 veröffentlichte er mehrere Romane. Er hinterlässt drei Kinder und gilt als eines der konstantesten und angesehensten Talente der Filmgeschichte.
Val Kilmer (1959 – 2025)
Der temperamentvolle Hollywood-Star, der vom eiskalten Kampfpiloten bis zum Rock-and-Roll-Gott alles verkörperte, starb im Alter von 65 Jahren an einer Lungenentzündung.
Kilmer wurde mit kompromisslosen Rollen zu einer prägenden Figur seiner Generation: als Leutnant Tom ›Iceman‹ Kazansky in Top Gun, als Jim Morrison in Oliver Stones The Doors, als Bruce Wayne in Batman Forever und als exzentrischer Privatdetektiv Perry Van Shrike in Kiss Kiss Bang Bang.
Im Jahr 2014 wurde bei Kilmer Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Nach Komplikationen bei der Behandlung verlor er seine Stimme und war gezwungen, seine Schauspielkarriere zu beenden. Doch sein letzter Auftritt auf der Leinwand - eine ergreifende Rückkehr als Iceman in Top Gun: Maverick - diente als würdevoller Abschied von der Figur und dem Publikum, das mit ihm aufgewachsen war.
Roy Ayers (1940 – 2025)
Roy Ayers, der wegweisende Jazz-Funk-Vibraphonist, Produzent und Komponist, dessen warme Grooves und sonnendurchflutete Melodien Generationen von Musikerinnen und Musikern beeinflussten, ist nach längerer Krankheit im Alter von 84 Jahren gestorben.
Der als "Godfather of Neo Soul" gefeierte Künstler startete seine Plattenkarriere 1963 mit dem Album West Coast Vibes und erlangte 1966 an der Seite des Jazzflötisten Herbie Mann größere Bekanntheit. Anfang der 1970er Jahre gründete Ayers die Band Roy Ayers Ubiquity, mit der er Jazz, Funk und Soul zu einem unverwechselbaren, entspannten Sound verschmolz.
Sein Song "Everybody Loves the Sunshine" aus dem Jahr 1976 entwickelte sich rasch zu einem Klassiker – geprägt von seinem lässigen Groove und dem leicht verzerrten Synthesizer-Riff zu Beginn. In seiner über sechs Jahrzehnte währenden Karriere veröffentlichte Ayers zahlreiche Alben, schrieb den Soundtrack zu Jack Hills Blaxploitation-Film Coffy (1973), tourte sechs Wochen lang mit dem Afrobeat-Pionier Fela Kuti durch Nigeria und produzierte das Album Come into Knowledge der Band RAMP.
Darüber hinaus steuerte er sein Vibraphonspiel zum Song "Find Your Wings" auf Tyler, the Creators Album Cherry Bomb bei und war mit einem eigenen fiktiven Radiosender im Videospiel Grand Theft Auto IV vertreten.
Ozzy Osbourne (1948 – 2025)
Ozzy Osbourne war vieles: ein furchteinflößender Architekt des Heavy Metal, ein selbstzerstörerischer Rockstar – und später, durch die Reality-Serie The Osbournes, ein überraschend liebenswerter, leicht zerstreuter Familienvater für Millionen.
Sein Platz in der Musikgeschichte jedoch war lange vor dem Reality-TV gesichert. Mit dem selbstbetitelten Debütalbum von Black Sabbath aus dem Jahr 1969 war Osbourne maßgeblich an dem beteiligt, was häufig als Urknall des Heavy Metal beschrieben wird.
Das mitten im Vietnamkrieg erschienene Album brach radikal mit dem Peace-and-Love-Ideal der Hippie-Ära und ersetzte es durch düstere Riffs, Verzerrung und ein Gefühl existenzieller Bedrohung.
Der Nachfolger Paranoid lieferte mit "War Pigs", "Iron Man" und "Paranoid" gleich mehrere genreprägende Hymnen und machte Black Sabbath zur Blaupause für alles, was Metal werden sollte.
Zweimal wurde Osbourne in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen – 2006 mit Black Sabbath und 2024 als Solokünstler. Bis zuletzt blieb er eine überragende Figur der Popkultur. Er starb im Alter von 76 Jahren, nur wenige Wochen nach seiner Abschiedsshow.
Hulk Hogan (1953 – 2025)
Der Bandana tragende Hulk Hogan, der das Profi-Wrestling zu einem weltweiten Popkultur-Phänomen machte, ist im Alter von 71 Jahren nach einem Herzstillstand in Florida gestorben.
Mit seinem markanten Auftreten, den bekannten Sprüchen und seiner übergroßen Persönlichkeit war Hogan mehr als nur ein Wrestler – er prägte die WWE in ihrer erfolgreichsten Phase maßgeblich.
Im Ring trat er gegen Legenden wie André the Giant, Randy Savage, The Rock und sogar WWE-Chef Vince McMahon an und gewann dabei mindestens sechs WWE-Meisterschaften. In späteren Jahren sorgte Hogan ebenso für Schlagzeilen wie für Kontroversen.
Er unterstützte Donald Trump offen und hielt 2024 eine theatralische Rede auf dem Republikaner-Parteitag. Auch abseits des Rings war sein Leben oft öffentlich: Besonders bekannt wurde seine Klage gegen Gawker Media wegen Verletzung der Privatsphäre und die Folgen rassistischer Äußerungen, die auf einer Tonaufnahme dokumentiert waren und für die er sich später entschuldigte.
Robert Redford (1936 – 2025)
Der legendäre Oscar-Preisträger Robert Redford, bekannt aus Klassikern wie Butch Cassidy und Sundance Kid, The Sting, Drei Tage des Condor, All the President's Men, Spy Game, All Is Lost und vielen weiteren Filmen, ist im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Utah gestorben.
Redford zeichnete sich nicht nur durch sein Charisma und sein schauspielerisches Talent aus, sondern gründete auch das Sundance Film Festival und engagierte sich als liberaler Aktivist – unter anderem für die Rechte der amerikanischen Ureinwohner, für den Umweltschutz und für die LGBTQ-Community.
Nach seinem Tod würdigte Martin Scorsese Redford mit den Worten: „Bob war ein einzigartiger Künstler, vor und hinter der Kamera. Er war ein engagiertes Mitglied des Vorstands der Filmstiftung und hat der Welt des amerikanischen Kinos mit Sundance etwas Unersetzliches und Dauerhaftes geschenkt. Es macht mich traurig zu wissen, dass ich ihn nicht wiedersehen werde. Ich werde meine Zeit mit ihm nie vergessen.“
Giorgio Armani (1934 – 2025)
Der italienische Modedesigner Giorgio Armani, der ein milliardenschweres Modeimperium aufbaute und den modernen Stil neu definierte, ist im Alter von 91 Jahren gestorben.
Armani, 1934 geboren, gründete 1975 sein Herrenmode-Label und machte sich schnell einen Namen mit eleganten, ungefütterten Jacken, entspannten Silhouetten und dem kultigen "Power Suit" für Frauen.
Im Laufe von fünf Jahrzehnten kleidete er Hollywood-Stars, Wirtschaftsführer und modebewusste Kundinnen und Kunden weltweit ein und verwandelte schlichte Raffinesse in eine globale Marke, die Kleidung, Accessoires, Haushaltswaren und mehr umfasst.
Zu seinen langjährigen Fans zählten unter anderem Jodie Foster, Sean Penn, George Clooney, Sophia Loren und Brad Pitt.
Der Einfluss von Armanis Stil – nicht nur auf die Kleidung, sondern auch auf die Haltung der Menschen zur Mode – war so groß, dass das New Yorker Guggenheim-Museum im Jahr 2000 eine Retrospektive über die ersten 25 Jahre seiner Karriere veranstaltete.
Jane Goodall (1934 – 2025)
Die weltberühmte Primatologin und Naturschützerin Jane Goodall, bekannt für ihre bahnbrechenden Feldforschungen an Schimpansen und ihr globales Engagement für Umwelt- und Tierschutz, ist im Alter von 91 Jahren gestorben.
Vor Jahrzehnten lebte sie in Afrika unter Schimpansen und dokumentierte erstmals, wie die Tiere Werkzeuge einsetzten und Verhaltensweisen zeigten, die zuvor nur dem Menschen zugeschrieben wurden. Dabei erkannte sie auch die individuellen Persönlichkeiten der Tiere. Ihre Beobachtungen und die darauf folgenden Veröffentlichungen in Zeitschriften sowie Dokumentationen in den 1960er Jahren veränderten nicht nur das Verständnis der engsten Verwandten des Menschen, sondern auch die Wahrnehmung der emotionalen und sozialen Komplexität aller Tiere.
Sie machten diese Erkenntnisse einem breiten Publikum zugänglich. "Draußen in der Natur, wenn man allein ist, kann man Teil der Natur werden, und die eigene Menschlichkeit kommt einem nicht in die Quere", sagte sie 2021.
"Es ist fast wie eine außerkörperliche Erfahrung, wenn man plötzlich andere Geräusche hört und neue Düfte wahrnimmt – man ist tatsächlich Teil dieses erstaunlichen Lebensgeflechts."
In ihren späteren Jahren widmete sich Goodall über Jahrzehnte hinweg der Aufklärungsarbeit und dem Einsatz für humanitäre Zwecke sowie den Schutz der natürlichen Welt.
Diane Keaton (1946 – 2025)
Diane Keaton, die Oscar-prämierte Schauspielerin, die für ihren Humor, Charme und unverwechselbaren Stil geliebt wurde, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit Woody Allen, darunter Annie Hall, sowie durch Filme wie Der Pate, Reds, Father of the Bride, The First Wives Club und Book Club.
Über mehr als fünf Jahrzehnte war Keaton eine feste Größe in der Filmwelt. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1970 in Honeymoon in Vegas und machte sich schnell einen Namen mit Rollen, die Intelligenz, Humor und Verletzlichkeit vereinten.
Ihre Karriere erstreckte sich über mehrere Generationen – von den Komödien der 1970er Jahre bis zu späteren Filmen mit Nancy Meyers –, in denen sie zeigte, dass sie gleichermaßen urkomisch wie tief menschlich agieren konnte.
Frank Gehry (1929 – 2025)
Der weltberühmte kanadisch-amerikanische Architekt und Designer Frank Gehry ist im Alter von 96 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Gehry entwarf einige der kreativsten und markantesten Gebäude der Gegenwart und erlangte eine Anerkennung, die nur wenigen Architekten zuteilwird.
Seine Faszination für moderne Pop-Art spiegelte sich in unverwechselbaren Entwürfen wider. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Guggenheim-Museum in Bilbao, die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles und das DZ-Bankgebäude in Berlin.
Auf Wunsch von Facebook-Chef Mark Zuckerberg entwarf er zudem eine Erweiterung des nordkalifornischen Firmensitzes. Gehry erhielt sämtliche bedeutenden Architekturpreise, darunter den renommierten Pritzker-Preis, der sein Werk als "erfrischend originell und absolut amerikanisch" würdigte.
Rob Reiner (1947 – 2025)
Rob Reiner, Schauspieler, Regisseur und Produzent, ist im Alter von 78 Jahren an der Seite seiner Frau Michele in Los Angeles gestorben.
Vom Emmy-gekrönten Meathead in All in the Family bis hin zu einer Reihe von ikonischen Filmen hat Reiner das moderne Hollywood mitgeprägt.
Er führte Regie bei Klassikern wie This Is Spinal Tap, Stand By Me, Die Braut des Prinzen, When Harry Met Sally, Misery und A Few Good Men und verknüpfte dabei scharfsinnige Erzählungen mit Herz und Humor.
Als Mitbegründer von Castle Rock Entertainment brachte er außerdem The Shawshank Redemption, Seinfeld und The Green Mile auf die Leinwand.
Brigitte Bardot (1934 – 2025)
Mit Filmen wie Und Gott schuf die Frau, Le Mepris und Die Nacht, in der der Himmel einstürzte erlangte Bardot in den 1950er und 60er Jahren internationalen Ruhm und wurde zu einem Symbol für französische Kultur, sexuelle Befreiung und filmischen Glamour.
Die aus einer bürgerlichen Pariser Familie stammende Schauspielerin wurde bereits als Teenager entdeckt und avancierte schnell zu einer der meistfotografierten Frauen der Welt. Als sie sich mit 39 Jahren vom Film zurückzog, widmete sich Bardot dem Tierschutz, gründete die Brigitte-Bardot-Stiftung und setzte sich weltweit für Robben, Wölfe und andere Tiere ein.
Ihre späteren Jahre waren von Kontroversen geprägt. Bardot äußerte häufig rechtsextreme politische Ansichten, kritisierte die Einwanderung und wurde mehrfach von französischen Gerichten wegen Anstiftung zum Rassenhass verurteilt.
Trotz der Debatten um ihre Politik ist Bardots Einfluss auf Kino, Musik, Mode und das französische Kulturleben unbestreitbar.
Der französische Präsident Emmanuel Macron teilte auf X sein Beileid mit. "Ihre Filme, ihre Stimme, ihr schillernder Ruhm, ihre Initialen, ihre Sorgen, ihre großzügige Leidenschaft für Tiere, ihr Gesicht, das zu Marianne wurde - Brigitte Bardot verkörperte ein Leben in Freiheit. Eine französische Existenz, eine universelle Ausstrahlung. Sie hat uns berührt. Wir trauern um eine Legende des Jahrhunderts.