EU-Kommission: Klage gegen Ungarn wegen Asylpolitik

EU-Kommission: Klage gegen Ungarn wegen Asylpolitik
Von Sebastian Zimmermann  mit dpa

Ungarn will die Hilfeleistung bei Asylanträgen unter Strafe stellen und das Recht auf die Beantragung von Asyl weiter einschränken.

Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn eingeleitet.

Grund sei der Umgang mit Asylsuchenden und Helfern: Budapest will die Hilfeleistung bei Asylanträgen künftig unter Strafe stellen und das Recht auf die Beantragung von Asyl weiter einschränken.

Die EU-Kommission hält dies für unvereinbar mit dem EU-Recht, wie die Sprecherin der EU-Kommission, Natasha Bertaud, bestätigte:

"Nach Ansicht der EU-Kommission ist der Aufenthalt in der ungarischen Transitzone als eine Inhaftierung im Sinne der EU-Rückführungsrichtlinie einzustufen. Die Haftbedingungen und Vorenthalten von Essen entsprechen nicht der Charta des Grundrechts der Europäischen Union. Deshalb haben wir heute entschieden, offiziell Klage einzureichen."

Die Regierung des rechts-nationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban hatte die Bestimmungen gegen Flüchtlingshelfer im vergangenen Jahr vom Parlament beschließen lassen.

Sollte der Europäische Gerichtshof der EU-Kommission Recht geben, könnte Ungarn sogar mittels Geldstrafen gezwungen werden, die umstrittenen Regeln zu ändern.

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