Brexit in der Schlussphase: Irland warnt vor einem Scheitern

Der irische Ministerpräsident Micheál Martin im Euronews-Interview
Der irische Ministerpräsident Micheál Martin im Euronews-Interview Copyright Euronews
Von Shona Murray
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In einem Euronews-Interview hat der irische Ministerpräsident Micheál Martin vor einem Schitern der Brexit-Gespräche gewarnt. Ein "No Deal" hätte katastrophale Folgen für die Wirtschaft in Großbritannien, Irland und der Europäischen Union.

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Die Brexit-Verhandlungen haben ihr Endstadium erreicht, doch die Möglichkeit einer Vereinbarung bleibt unsicher.

Für den irischen Ministerpräsidenten Micheál Martin zählt weiterhin jeder Tag - und ein wenig Optimismus.

Martin: Ich denke, das ist wichtig angesichts der Bedeutung des Themas und der Bedeutung der möglichen Folgen, und zwar negativen Folgen, für die Wirtschaft Großbritanniens, Irlands und Europas.

Wir müssen alle verbleibende Zeit nutzen, zu einer Vereinbarung zu kommen.

Denn eines ist sicher: Ein No-Deal hätte für alle Beteiligten katastrophale Folgen.

Schließlich haben Politiker eine Verpflichtung den Menschen gegenüber, die sie vertreten.

Euronews: Die verbleibenden Streitfragen bleiben natürlich die Fischerei, gleiche Wettbewerbsbedigungen und Staatsbeihilfen.

Können Sie uns sagen, wie der Stand der Dinge ist und warum bislang keine Einigung zustande kommt?

Martin: In den letzten zwei, drei Wochen hat praktisch Funkstille unter den beiden Verhandlungsteams geherrscht, was man als ein gutes Zeichen nehmen kann. Denn das heißt, dass es zuletzt sehr intensive Gespräche gegeben hat.

Besonders weit auseinander liegen die Positionen beim Thema Fischerei. Hier sollte in den nächsten Tagen ein Vorschlag entwickelt werden.

Beim Thema gleiche Wettbewerbsbedingungen haben beide Seiten Angst, am Ende als der Benachteiligte dazustehen, etwa bei den Staatsbeihilfen.

Doch ich glaube, es gibt eine Kompromissmöglichkeit, die zu einem Schlichtungsmechanismus führen kann, der es beiden Seiten ermöglicht, auf eine Verletzung der Vereinbarung zu reagieren.

Journalist • Stefan Grobe

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