EU-Kommission: Apple betreibt unfairen Wettbewerb bei Musik-Apps

EU-Kommission: Apple betreibt unfairen Wettbewerb bei Musik-Apps
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Von Stefan Grobe

Apple benachteilige andere Anbieter von Musikstreaming-Apps, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Freitag nach einer Beschwerde des Marktführers Spotify.

Die Europäische Kommission hat eine neue Front gegen Apple eröffnet. Brüssel wirft dem US-Technologieriesen unfairen Wettbewerb in seinem App Store auf iPhone und iPad vor.

Apple benachteilige andere Anbieter von Musikstreaming-Apps, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nach einer Beschwerde des Marktführers Spotify.

Verkäufe von Abos in den Apps müsse über Apples Bezahlplattform abgewickelt werden, wobei der Konzern bis zu 30 Prozent an Gebühren einstreicht.

Apples Geschäftsmodell erhöhe die Kosten seiner Rivalen, reduziere deren Gewinne und mache sie für Kunden auf der Apple-Plattform uninteressant, sagte Vestager. Dies habe einen negativen Effekt gerade auch auf kleinere Anbieter wie Deezer oder Soundcloud.

Apple wies die Vorwürfe zurück und erklärte sogar, eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Spotify gespielt zu haben. Wieder einmal wolle die Konkurrenz die Vorteile des App Stores nutzen, wolle dafür aber nicht bezahlen. Die Argumentation der Kommission zugunsten von Spotify sei das Gegenteil von fairem Wettbewerb, so Apple.

Die schwedische Firma Spotify sprach dagegen von einem großen Tag. Dies sei ein entscheidender Schritt, um Apple für wettbewerbswidriges Verhalten zur Verantwortung zu ziehen.

Vor vier Jahren hatte die EU-Kommission Apple wegen illegaler Steuervorteile in Irland mit einem Bußgeld von 14 Milliarden Euro belegt. Und auch jetzt droht Apple eine massive Strafe und der Zwang, sein Geschäftsgebahren zu ändern.

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