Proteste für Frauenrechte in Belgien

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Von Christopher Pitchers
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Radikale Feministinnen, Musiker, selbst Globalisierungsgegner - sie alle strömten am Sonntag auf die Straßen von Brüssel, um für Frauenrechte einzutreten. Zu Tausenden riefen sie: "Genug ist genug."

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Radikale Feministinnen, Musiker, selbst Globalisierungsgegner - sie alle strömten am Sonntag auf die Straßen von Brüssel, um für Frauenrechte einzutreten. Zu Tausenden riefen sie: "Genug ist genug."

Eine der zahlreichen Unterstützergruppen in Belgien, die gegen die Gewalt an Frauen protestieren, ist "Balance Ton Bar", zu deutsch etwa: Halte Deine Stange im Gleichgewicht. Die Gruppe will Männern mehr über dieses weit verbreitete Übel beibringen.

Man wolle Männer als Verbündete in diesem Kampf haben, sagt Maïté Meeus, die Gründerin von Balance Ton Bar. Dazu müssten Männer aber selbst etwas tun, um mehr über dieses Thema zu lernen.

Maïté gründete Balance Ton Bar vor einigen Monaten, um Überlebende sexueller Gewalt die Gelegenheit zu geben, ihre Erfahrungen anonym mitzuteilen. Ähnlich wie die Me Too-Bewegung in den USA. Andere feministische Organisationen sagen, es müsse noch mehr getan werden, um den Opfern Unterstützung zu geben.

Eine Forderung sei, Polizisten in ihrer Grundausbildung besser für dieses Thema zu sensibilisieren, meint eine Aktivistin von der Inclusive Feminist Union. Dadurch solle der Umgang mit Opfern verbessert und mehr Vertrauen der Opfer in die Polizei geschaffen werden. Es sei verrückt, dass mißhandelte Frauen sich eher Instagram anvertrauten als den Strafverfolgungsbehörden.

Nicht nur Frauen gingen für ihre Rechte auf die Straße. Auch Männer zeigten Solidarität.

Frauen hätten ein Recht auf ein sicheres Leben in der Gesellschaft, meint ein männlicher Demonstrant. Dies könne nur mit männlicher Unterstützung geschehen, mit Unterstützung von Frauen und Migranten - mit der ganzen Gesellschaft.

Änderungen in der Gesellschaft müssen von allen mitgetragen werden, in Belgien will man hier vorankommen. Wichtig sei eine Schulung von Polizisten, denn sie nähmen die Klagen entgegen, so die Abgeordnete Laurence Zanchetta. 70 Prozent aller Anzeigen würden nicht weiter verfolgt - eine große Ungerechtigkeit gegenüber Frauen.

Worten, denen nun politische Taten folgen müssen.

Journalist • Stefan Grobe

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