Massenproteste gegen Gewalt an Frauen in Rom und Istanbul

Die zentrale Demonstration in Rom führte durch das Zentrum der Stadt
Die zentrale Demonstration in Rom führte durch das Zentrum der Stadt Copyright Gregorio Borgia/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP
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In Rom und Istanbul versammelten sich am Samstag Tausende Menschen, um gegen Gewalt an Frauen, aber auch an Mitgliedern der LGBTQI-Gemeinde zu demonstrieren.

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Tausende Menschen haben in Italien und in der Türkei gegen Gewalt an Frauen demonstriert. Bei einem Demonstrationszug im Zentrum von Rom wurde vor allem häusliche Gewalt an den Pranger gestellt.

Die Teilnehmenden hielten auch eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer ab. Aufgerufen zu dem Protest hatte die Organisation "Non Una Di Meno" -"Nicht eine weniger". 

Die Sprecherin der Feministinnenngruppe, Carlotta Cossutta, sagte: "Allein in diesem Jahr gab es bisher 109 getötete Frauen, das heißt etwa alle 72 Stunden eine, eigentlich sogar noch mehr. Und nach den neuesten Daten gibt es 89 Frauen, die jeden Tag Verbrechen im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischer Gewalt melden, von Stalking über das Teilen von privatem Material im Internet bis hin zu Schlägen und einer ganzen Reihe von Belästigungen am Arbeitsplatz oder zu Hause. Also 89 jeden Tag."

Proteste in Istanbul

Auch in Istanbul demonstrierten zahlreiche Menschen gegen Gewalt gegen Frauen und Mitglieder der LGBTQI-Gemeinde. Sie kritisierten vor allem den Anstieg von Gewalttaten in jüngerer Vergangenheit.

Nach Angaben der Interessengruppe "Wir werden Femizide stoppen" wurden in der Türkei im laufenden Jahr bisher 353 Frauen ermordet. Im vergangenen Jahr waren es 409.

Im Oktober seien 18 Frauen von Männern getötet und 19 weitere unter verdächtigen Umständen tot aufgefunden worden, so die Gruppe.

Laut eines Berichts des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in Wien wurden 2020 von 81.000 geschätzten weiblichen Todesopfern 47.000 von einem Partner oder Verwandten umgebracht. Dies bedeute, alle elf Minuten komme eine Frau oder ein Mädchen gewaltsam im privaten Umfeld zu Tode. Am größten sei die Gefahr in Afrika, gefolgt von Ozeanien und Amerika. Geringer falle die Gefahr in Europa und Asien aus.

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