"Wir brauchen mehr" EU plant Munitionsbeschaffung

Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für auswärtige Angelegenheiten in Schweden
Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für auswärtige Angelegenheiten in Schweden Copyright Christine Olsson/TT News Agency via AP
Von euronews
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Die EU-Verteidigungsminister haben Pläne erörtert, ihre Lagerbestände zu leeren, um Munition im Wert von einer Milliarde Euro für die Ukraine zu beschaffen. Zudem soll weitere Munition gemeinsam bestellt werden.

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Die Versorgung der Ukraine mit westlichen Waffen und Munition beherrscht die Gespräche der EU-Verteidigungsminister in Schweden. 

Die EU-Verteidigungsminister haben Pläne erörtert, ihre Lagerbestände zu leeren, um Munition im Wert von einer Milliarde Euro für die Ukraine zu beschaffen. Zudem soll weitere Munition gemeinsam beschafft werden.

"Unsere oberste Priorität sind Luftverteidigungssysteme, aber auch Munition, Munition und nochmals Munition"

Oleksiy Reznikov, ukrainischer Verteidgungsminister

Die westlichen Unterstützer der Ukraine warnen davor, dass Kiew mit einem kritischen Mangel an 155-Millimeter-Haubitzengranaten konfrontiert ist, da das Land im Kampf gegen die russische Offensive täglich Tausende davon abfeuert. Die EU-Kommission drängt:

"Es geht um die Frage, wie die Munition bereitgestellt werden kann, die die Ukraine braucht, um sich weiter zu verteidigen. Ich habe einen Vorschlag vorgelegt, der von den Ministern diskutiert werden wird. Der Vorschlag wurde gemeinsam mit dem Auswärtigen Dienst, der Europäischen Verteidigungsagentur, deren Vorsitz ich die Ehre habe, und der Kommission erarbeitet."

Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für auswärtige Angelegenheiten

Wie viel Munition kann Europa entbehren, ohne verwundbar zu werden?

Ein Teil des vom außenpolitischen Dienst der EU ausgearbeiteten Plans sieht vor, eine Milliarde Euro aus der gemeinsamen Europäischen Friedensfazilität der EU zu verwenden, um die Mitgliedstaaten dazu zu bewegen, innerhalb weniger Wochen Granaten aus ihren Beständen nach Kiew zu liefern. Die europäischen Verbündeten der Ukraine haben ihre Depots bereits geleert und rund 12 Milliarden Euro an militärischer Unterstützung zugesagt, von denen 3,6 Milliarden Euro aus dem gemeinsamen Fonds stammen.

Die EU-Länder wägen ab, ob die zentrale Verteidigungsagentur der Union oder die Mitgliedstaaten mit mehr Erfahrung die Verträge aushandeln sollen, da man vermeiden will, dass der Prozess durch Bürokratie verlangsamt wird.

Es gibt auch eine heikle Debatte über den Kauf von Munition von außerhalb des Blocks, da Geschwindigkeit Vorrang vor der Unterstützung der europäischen Industrie haben sollte.

Generell ist man sich darüber im Klaren, dass nach Jahren geringer Investitionen nach dem Kalten Krieg mehr getan werden muss, um die Verteidigungsunternehmen der EU zu einer raschen Steigerung ihrer Produktion zu bewegen.

"Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment unserer Unterstützung für die Ukraine, und es ist absolut notwendig, dass wir in eine Art kriegswirtschaftlichen Modus übergehen", so der schwedische Innenminister.

EU-Beamte hoffen, sich bis zum Treffen der Außenminister am 20. März auf einen festen Plan für die Lieferung von Munition an die Ukraine einigen zu können.

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