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Selenskyj: Kursk-Vormarsch bringt "uns unserem Ziel näher"

Ein Schild mit der Aufschrift „Kursk 108 km“ ist an der russisch-ukrainischen Grenze in der Region Sumy in der Ukraine zu sehen, Dienstag, 13. August 2024.
Ein Schild mit der Aufschrift „Kursk 108 km“ ist an der russisch-ukrainischen Grenze in der Region Sumy in der Ukraine zu sehen, Dienstag, 13. August 2024. Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
Von Johanna Urbancik
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Medienangaben zufolge soll Russland bereits einige Truppen aus der Ukraine abgezogen haben. War die ukrainische Überraschungsoffensive in Kursk bereits erfolgreich?

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Am 6. August hat die ukrainische Armee eine Überraschungsoffensive auf die russische Region Kursk gestartet. Kursk grenzt an die ukrainische Region Sumy an, die regelmäßig das Ziel von russischen Raketen- und Drohnenangriffen ist. Medienangaben zufolge hat Russland allein in diesem Sommer mehr als 2.000 Angriffe auf das Gebiet der Region Sumy durchgeführt und dabei eine Reihe von Waffen eingesetzt, darunter Raketen, Artillerie, Flugabwehrraketen, Angriffsdrohnen und Mörser.

Heorhii Tykhyi, Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, gab an, dass diese Angriffe speziell von der Region Kursk aus gestartet wurden. Insbesondere hat Russland über 100 Raketen, 255 gelenkte Bomben und mehr als 2000 Angriffe durch MLRS, Artillerie und Drohnen gestartet.

Die ukrainische Regierung und Armee hat zu der Offensive wenig preisgegeben und Angaben zufolge eine Informationssperre verhängt, weswegen die Berichte auf russischen Quellen und Millitärbloggern beider Länder beruhen. In seiner abendlichen Ansprache vom 13. August sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Ukraine könne mit ihrem Vormarsch in Kursk ihre Ziele erreichen, ihre Interessen verteidigen und ihre Unabhängigkeit schützen.

"Wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir, die Ukrainer, in der Lage sind, unsere Ziele in jeder Situation zu erreichen - dass wir unsere Interessen und unsere Unabhängigkeit verteidigen können. Wir müssen unsere Errungenschaften voll ausschöpfen und das werden wir", sagte er in seiner Videobotschaft.

Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi sagte am 13. August, die ukrainische Armee sei drei Kilometer vorgerückt und kontrolliere nun weitere 40 Quadratkilometer russischen Territoriums. "74 Siedlungen befinden sich unter der Kontrolle der Ukraine. Dort werden Inspektionen und Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Entwicklung von humanitären Lösungen für diese Gebiete geht weiter", schrieb der ukrainische Präsident auf X.

Aktuelle Lage der ukrainischen Offensive in Kursk.
Aktuelle Lage der ukrainischen Offensive in Kursk.Deep State Map UA

Erste Beiträge ukrainischer Journalisten aus Kursk

Nataliia Nahorna, eine Kriegsreporterin des ukrainischen Fernsehsenders 1+1, der Teil des ukrainischen Nachrichtensenders TV Marathon ist, drehte ein Video vor dem Hintergrund, wie Soldaten die russische Flagge von einem Gebäude entfernen.

"Wir sind jetzt in Sudscha in dem historischen Moment, in dem die russische Trikolore zu Boden fällt", sagte sie. Sudscha liegt weniger als 10 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, während die Stadt Kursk 85 Kilometer nordöstlich von Sudscha liegt.

War die Offensive bereits erfolgreich?

Dem Wall Street Journal zufolge hat Russland zumindest einen Teil seiner Streitkräfte aus der Ukraine abgezogen, um dem laufenden ukrainischen Einfall in Russland entgegenzuwirken. Nach Angaben des WSJ sind US-Beamte dennoch noch unsicher, wie viele Truppen Russland verlegt und wie bedeutend dieser Schritt ist.

Berichten zufolge sind auch Gruppen ukrainischer Soldaten in die benachbarte Oblast Belgorod eingedrungen, während die russischen Behörden sich bemühen, die Bevölkerung zu evakuieren und Verstärkung zu schicken.

Eine große Anzahl der Raketen und Drohnen, mit denen Russland die Ukraine angreift, werden aus der Region Kursk abgeschossen. Die Ukraine sagt, sie wollen mit der Offensive ihr Land vor russischen Angriffen schützen.

Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums Heorhii Tykhyi sagte am 13. August, mit dem Einmarsch solle Moskau zudem daran gehindert werden, weitere Verstärkung an die Front in der Region Donezk zu schicken. Außerdem sollen die russische Logistiken beschädigt und grenzüberschreitende Angriffe unterbunden werden, berichtete der Kyiv Independent.

"Im Gegensatz zu Russland versucht die Ukraine nicht, Territorium zu erobern. Wir wollen das Leben unserer Bevölkerung schützen", sagte Tykhyi.

Belgorod hat für die gesamte Region den Ausnahmezustand ausgerufen

Auch der Gouverneur der Region Belgorod hat den Notstand über die gesamte Region verhängt, da die ukrainischen Streitkräfte weiter angreifen.

Das russische Verteidigungsministerium sagte, dass seine Armeeeinheiten die ukrainischen Streitkräfte daran gehindert haben, tiefer nach Russland vorzudringen. Ihrer Meinung nach handle es sich bei dem Vorstoß um einen Versuch, Moskaus Offensive in der Donbas-Region zu stoppen und ein Druckmittel für mögliche künftige Friedensgespräche zu erhalten.

"Die Situation in der Region Belgorod ist nach wie vor äußerst schwierig und angespannt", sagte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft, die auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde.

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