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Krim-Plattform: Selenskyj bittet um "maximale Unterstützung"

Präsident Nauseda (Litauen), Präsident Selenskyj (Ukraine), Premier Plenković (Kroatien) und Premier Siliņa (Lettland) bei der Krim-Plattform in Kiew, 11. September.
Präsident Nauseda (Litauen), Präsident Selenskyj (Ukraine), Premier Plenković (Kroatien) und Premier Siliņa (Lettland) bei der Krim-Plattform in Kiew, 11. September. Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Johanna Urbancik
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Der ukrainische Präsident bat die internationalen Partner der Ukraine um "maximale Unterstützung".

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Teilnehmer des vierten Gipfeltreffens der Krim-Plattform zu maximaler Unterstützung aufgerufen.

Er erinnerte die Staats- und Regierungschefs daran, dass der Krieg mit der Besetzung der Krim begann und dass ihre Befreiung für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine unerlässlich ist.

"Dank der Krim-Plattform, dank all unserer diplomatischen Bemühungen, dank des Widerstands unseres Volkes, unserer Soldaten, werden wir unmissverständlich klarstellen, dass wir Russland zwingen werden, sich der Realität zu stellen, nämlich dem Völkerrecht, der Kraft der weltweiten Solidarität und der Notwendigkeit, der Ukraine volle Gerechtigkeit und letztlich einen dauerhaften Frieden für unser ganzes Land wiederherzustellen", sagte der ukrainische Präsident an einer Pressekonferenz.

Was genau ist die Krim-Plattform?

Beim vierten Gipfel der Internationalen Krim-Plattform nahmen über 60 Teilnehmer teil. Präsident Selenskyj lobte die Plattform für die Wiederherstellung und Verstärkung der weltweiten Aufmerksamkeit auf die russische Besetzung der Krim. Das Gipfeltreffen wurde 2021 von dem ukrainischen Präsident ins Leben gerufen. Die Krim-Plattform zielt darauf ab, internationalen Druck auf Russland zu erhöhen, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und die Rückkehr der Krim zu Ukraine zu erreichen, indem sie Maßnahmen wie die Stärkung von Sanktionen, den Schutz der Menschenrechte und die Sicherheit in der Schwarzmeerregion fördert.

Im Mittelpunkt stehen die Bemühungen um die Rückeroberung der Halbinsel Krim, die seit 2014 unter russischer Besatzung steht. Selenskyj betonte, dass die Ukraine nicht mit ihrem Land handelt und ihr Volk nicht im Stich lässt.

Ukrainischer Präsident enthüllt Denkmal für Opfer der Krimtataren-Deportationen von 1944

Am Rande des Gipfels enthüllte der ukrainische Staatschef ein Denkmal in Kiew, das den Opfern der Deportation der Krim im Jahr 1944 gewidmet ist.

Die Deportation der Krimtataren begann am 18. Mai 1944 unter dem Befehl von Josef Stalin und betraf über 230.000 Menschen, überwiegend in die usbekische SSR. Die gesamte krimtatarische Bevölkerung wurde vertrieben, zusammen mit kleineren Gruppen von Griechen und Bulgaren.

Die Deportierten litten unter mangelnder Unterbringung und Nahrungsmitteln, was zu hohen Sterblichkeitsraten führte. Von 1944 bis 1947 starben rund 46 Prozent der Deportierten durch Hunger und Krankheit, heißt es in einem Bericht der ukrainischen Regierung.

Obwohl 1967 ein sowjetisches Dekret die Vorwürfe gegen die Krimtataren zurücknahm, wurde ihre Rückkehr nach Krim erst 1987 möglich. Seit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 wurden Rechte der Krimtataren gesetzlich geschützt, doch die russische Annexion 2014 führte zu neuer Verfolgung und Vertreibung. Viele Krimtataren mussten erneut fliehen, und die internationale Gemeinschaft hat die Menschenrechtsverletzungen unter russischer Besatzung verurteilt.

Zwischen 2.8 und 4.7 Millionen Ukrainer deportiert

Seit dem Beginn des umfassenden Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 hat Russland systematisch Ukrainer aus den besetzten ukrainischen Regionen nach Russland und Belarus deportiert. Schätzungen zufolge wurden zwischen 2.8 Millionen und 4.7 Millionen Menschen zwangsläufig aus ihrer Heimat vertrieben. Diese Deportationen umfassen sowohl Erwachsene als auch Kinder und stellen schwerwiegende Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar. Die erste massive Deportation begann bereits am 19. Februar 2022, als über 13.500 Menschen aus der Region Luhansk nach Russland gebracht wurden. Später wurden weitere 60.000 Menschen aus den von Russland kontrollierten Gebieten Donezk und Luhansk evakuiert.

Die UN erklärten die Deportation ukrainischer Kinder zu einem Kriegsverbrechen und der Internationale Strafgerichtshof erließ Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Beauftragte des Präsidenten für die Rechte der Kinder, Maria Lwowa-Belowa. Nach dem Völkerrecht, einschließlich der Völkermordkonvention von 1948, können diese Deportationen einen Völkermord darstellen.

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