Nach der Hochwasserkatastrophe in Ostspanien räumen die Einwohner die betroffenen Gebiete auf. Sie werden von Tausenden Soldaten, Polizeibeamten und Freiwilligen unterstützt, fühlen sich aber dennoch von der Regierung im Stich gelassen.
Nach der Hochwasserkatastrophe der vergangenen Woche, bei denen mindestens 217 Menschen im Osten Spaniens ums Leben kamen, kommen die Menschen in ganz Valencia zusammen, um die Aufräumarbeiten voranzutreiben.
Fast sieben Tage nach den Überschwemmungen in Valencia und den umliegenden Städten ist die Lage nach wie vor dramatisch, und es gibt nur wenig staatliche Hilfe.
Freiwillige Helfer richteten in der ganzen Stadt Sanitätsstellen und Lebensmittelausgabestellen ein. "Es wurden Einsatzgruppen von Freiwilligen entsandt. Gruppen von Ärzten und Krankenschwestern gehen von Tür zu Tür und erkundigen sich nach dem Gesundheitszustand der Menschen", sagte der freiwillige Krankenpfleger Carlos Moya.
Doch viele Menschen fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen. "Die Straße hier war voll gestapelt mit Autos. Niemand kam", beklagte die Anwohnerin Ana Isabel Zomeno. "Aber alle Nachbarn in dieser Straße haben sich sehr gut organisiert, um die Straßen aufzuräumen. Wenn es jetzt so sauber aussieht, dann ist das unser Verdienst. Wir haben auch einen Tisch gedeckt und Kaffee für die Helfer gekocht. Wir sind zu einer Anlaufstelle für Essen und Getränke geworden", fügte sie hinzu.
Spanien ist an Herbststürme und Hochwasser gewöhnt, die jüngsten Stürme verursachten jedoch die schlimmste Flutkatastrophe seit Jahrzehnten.
Am vergangenen Dienstag haben Sturzfluten, die durch heftige Regenfälle im Osten Spaniens ausgelöst wurden, innerhalb weniger Minuten fast alles weggespült, was ihnen im Weg stand.
Die Menschen hatten keine Zeit zu reagieren und waren in Fahrzeugen, Häusern und Geschäften eingeschlossen. Viele starben und Tausende stehen vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Die Schäden ähnelten den Folgen eines Tsunamis. Viele Überlebenden haben alles verloren und trauern zudem um Angehörige und Freunde.
Unter anderem zerstörte das Hochwasser 90 Kilometer regionaler Eisenbahnstrecke. Es wird Monate dauern, bis die Normalität wiederhergestellt ist.