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Anklage gegen 13 Personen nach Tragödie von Novi Sad

Blumen vor einem Bahnhof in Novi Sad, Serbien, wo vor einem Monat eine Überdachung eingestürzt ist, Sonntag, 1. Dezember 2024
Blumen vor einem Bahnhof in Novi Sad, Serbien, wo vor einem Monat eine Überdachung eingestürzt ist, Sonntag, 1. Dezember 2024 Copyright  AP Photo/Darko Vojinovic
Copyright AP Photo/Darko Vojinovic
Von Oman Al Yahyai
Zuerst veröffentlicht am
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Die Verdächtigen werden wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und unsachgemäßer Bauausführung angeklagt und können zu Haftstrafen von bis zu 12 Jahren verurteilt werden.

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Die serbische Staatsanwaltschaft hat am Montag bekannt gegeben, dass 13 Personen, darunter ein ehemaliger Minister, im Zusammenhang mit dem Einsturz eines Betonvordachs, der im vergangenen Monat 15 Menschenleben forderte und wochenlange Massendemonstrationen gegen die Regierung auslöste, angeklagt wurden.

Die Verdächtigen, die in der nördlichen Stadt Novi Sad angeklagt sind, wo sich der Vorfall am 1. November ereignete, werden schwerer Straftaten gegen die öffentliche Sicherheit und der unregelmäßigen Ausführung von Bauarbeiten beschuldigt.

Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Gefängnisstrafen von bis zu 12 Jahren.

Das eingestürzte Vordach war Teil eines Bahnhofsgebäudes, das vor kurzem im Rahmen eines Infrastrukturabkommens mit chinesischen Unternehmen zweimal renoviert wurde.

Die öffentliche Empörung fokussierte sich auf Korruptionsvorwürfe und unzureichende Baupraktiken, von denen viele glauben, dass sie zu dem tödlichen Vorfall beigetragen haben.

Zunächst war von 14 Toten und drei Verletzten die Rede, ein weiteres Opfer erlag schließlich im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Tragödie hat weithin Wut ausgelöst und Demonstrationen gegen den populistischen Präsidenten Aleksandar Vučić und seine Regierung angeheizt.

Die Anklageschrift muss nun von einem Gericht bestätigt werden, bevor das Verfahren fortgesetzt werden kann. Die Staatsanwälte in Novi Sad haben außerdem beantragt, die Angeklagten während des Prozesses in Haft zu nehmen.

Unter den Angeklagten befinden sich der ehemalige Bauminister Goran Vesić sowie Beamte und Bauunternehmer, die an der Renovierung des Bahnhofs beteiligt waren.

Vesić war zuvor inhaftiert worden, wurde aber später wieder freigelassen, was Zweifel an der Integrität der Ermittlungen und an der Unabhängigkeit der serbischen Justiz aufkommen ließ.

Es bleibt unklar, wann der Prozess beginnen könnte.

Die anhaltenden Straßenproteste und ein Streik der Universitätsstudenten haben Vučićs Machterhalt in Frage gestellt. Obwohl sich der serbische Staatschef nach außen hin für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union einsetzt, sieht er sich zunehmend mit dem Vorwurf konfrontiert, die demokratischen Freiheiten zu untergraben, anstatt sie zu fördern.

Weitere Quellen • AP

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