In den Silvesterfeiern kamen fünf Menschen ums Leben. Allein in Berlin wurden mehr als 400 Personen festgenommen.
Politiker und Experte haben Beschränkungen für illegale Feuerwerkskörper sowie härtere Strafen für Randalierer gefordert, die Rettungskräfte angreifen. In der Silvesternacht starben fünf Menschen und Dutzende wurden verletzt.
Insbesondere die Verwendung von Kugelbomben - Sprengstoffe, deren Nutzung ohne Lizenz unerlaubt ist - waren für die zahlreichen Verletzungen durch Feuerwerkskörper im ganzen Land verantwortlich, darunter 17 allein in Berlin.
"Die Schwere der Verletzungen [in diesem Jahr] ist ungewöhnlich", so eine Sprecherin des UKB-Krankenhauses in Berlin, wo Kinder mit schweren Verletzungen durch Feuerwerkskörper eingeliefert wurden. "Das größte Problem ist die extreme Sprengkraft der Kugelbomben“, erklärte die Sprecherin weiter. „Dadurch bekommt das Auge nicht mehr die Zeit, das Lid zu schließen.“
Die Bomben werden größtenteils aus Nachbarländern wie Polen und der Tschechischen Republik gekauft und sind in Deutschland - abgesehen von professionellen Feuerwerkskörpern - illegal.
Politiker forderten in diesem Jahr strengere Grenzkontrollen, um die Verwendung illegaler Pyrotechnik einzuschränken. Der CDU-Politiker Burkard Dregger nannte die Verwendung von Kugelbomben die "Hauptursache für die Verletzungen und Sachschäden" in diesem Jahr.
"Die Einfuhr sogenannter Kugelbomben, die in Deutschland bekanntlich schon verboten sind, ist nur mit schärferen Grenzkontrollen zu verhindern", so Dregger.
Bundesweit starben fünf Menschen, die meisten durch selbstgebastelte Pyrotechnik, die vorzeitig explodierte. Bei mindestens einem Todesfall, einem 21-jährigen Mann in Brandenburg, wird wegen der Verwendung eines illegalen Feuerwerks ermittelt.
Tödliche Unfälle durch Feuerwerkskörper sowie Forderungen nach deren Einschränkung sind in Deutschland nichts Neues, wo die Verwendung von Feuerwerkskörpern für eine begrenzte Anzahl von Stunden in der Silvesternacht bis in den nächsten Tag hinein erlaubt ist.
Pyrotechnikverbände haben erklärt, dass die meisten Todesfälle und Verletzungen durch Feuerwerkskörper auf die Verwendung illegaler und selbstgebauter Feuerwerkskörper zurückzuführen sind und nicht auf Pyrotechnik, die im Vorfeld des Abends legal in Geschäften verkauft wurde.
Die Verwendung von Feuerwerkskörpern für den Eigenbedarf ist jedoch kaum reguliert, und illegale Feuerwerkskörper werden im Vorfeld des Abends häufig in den sozialen Medien zum Kauf angeboten.
Persönliche Feuerwerkskörper werden bei Ausschreitungen in ganz Deutschland auch gegen Einsatzkräfte eingesetzt. In Berlin wurden 400 Personen festgenommen, nachdem im Laufe der Nacht 30 Polizeibeamte durch Auseinandersetzungen und Angriffe verletzt worden waren. Ein Polizist wurde in Berlin operiert, nachdem er von einem illegalen Feuerwerkskörper getroffen worden war, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Ähnliche Szenen spielten sich in ganz Deutschland ab: Rettungskräfte meldeten Angriffe mit Feuerwerkskörpern in Hamburg, Leipzig, Kiel und Köln.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte der Bild-Zeitung, dass härtere Strafen für Angriffe auf Einsatzkräfte eingeführt werden sollten.
Sie sagte, ein Gesetzentwurf, der fünf Jahre Gefängnis für diejenigen vorsieht, die Polizisten, Sanitäter oder Ärzte in "gefährliche Hinterhalte" locken, solle noch vor den Bundestagswahlen im Februar verabschiedet werden.