Wie schneiden die ärmsten US-Staaten im Vergleich zu den größten Volkswirtschaften in Europa ab?
Im dritten Quartal 2024 lag das Pro-Kopf-BIP in Mississippi bei 49.780 €, nur 1.524 € weniger als in Deutschland mit 51.304 €.
Auf Mississippi folgen West Virginia, Arkansas, Alabama und South Carolina - allesamt Länder, die große europäische Volkswirtschaften wie Spanien, Italien und Frankreich übertreffen.
Am anderen Ende des Spektrums erreicht das Pro-Kopf-BIP von New York 107.485 €, und der District of Columbia liegt mit 246.523 € an der Spitze.
In Europa reicht das Pro-Kopf-BIP von 15.773 € in Bulgarien bis 125.043 € in Luxemburg. Der EU-Durchschnitt liegt bei 40.060 €, verglichen mit dem US-Durchschnitt von 80.023 €.
Unter den fünf führenden europäischen Volkswirtschaften liegt Deutschland mit 51.304 € an der Spitze, gefolgt von Großbritannien mit 48.441 €, Frankreich mit 44.365 €, Italien mit 37.227 € und Spanien mit 33.070 €.
Der Abstand verringert sich, wenn man ihn um die Kaufkraftparität (KKP) bereinigt, die die Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten berücksichtigt.
Dennoch liegen die USA immer noch vor allen EU-Ländern und Großbritannien, mit Ausnahme von Luxemburg und Irland, die aufgrund der großen Zahl ausländischer Arbeitgeber in Luxemburg und der Steuerstrategien multinationaler US-Unternehmen in Irland als Ausreißer gelten.
Das BIP misst die gesamte Wirtschaftsleistung eines Landes, während die KKP die Preisunterschiede zwischen den Ländern ausgleichen und so ein klareres Bild des Lebensstandards vermitteln.
Welches Ausmaß haben die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands?
Die jüngste makroökonomische Prognose der EU für Deutschland besagt, dass die Wirtschaftstätigkeit im Jahr 2024 weiter um 0,1 % zurückgehen wird, nachdem sie in den ersten sechs Monaten des Jahres um 0,2 % gesunken war.
Nach einem Einbruch von 0,3 % im Jahr 2023 wäre dies das zweite Jahr in Folge mit einem negativen Wachstum.
Gleichzeitig gehen Experten davon aus, dass sich das BIP erholen und mit einem Anstieg von 0,7 % im Jahr 2025 und 1,3 % im Jahr 2026 wieder wachsen wird.
Die derzeitige Unsicherheit wirkt sich jedoch auf die Investitionen und den Verbrauch sowie auf die Arbeitslosenquote aus, die zwischen September 2023 und September 2024 um 0,5 % auf 3,5 % gestiegen ist.
Am Sonntag, dem 23. Februar, finden in Deutschland Bundestagswahlen statt.