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Grönlands Ministerpräsident: "Wir wollen keine Amerikaner sein“

Die Flaggen Grönlands bei einem Kaffeekränzchen auf Einladung des grönländischen Premierministers in der grönländischen Vertretung in Kopenhagen, 9. Januar 2025
Die Flaggen Grönlands bei einem Kaffeekränzchen auf Einladung des grönländischen Premierministers in der grönländischen Vertretung in Kopenhagen, 9. Januar 2025 Copyright  Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix
Copyright Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix
Von Gavin Blackburn mit AP, EBU
Zuerst veröffentlicht am
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Als Verbündeter Europas waren viele in der Europäischen Union über Trumps Andeutungen, einen militärischen Einsatz zu folgen, schockiert.

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Grönländer wollen nicht Teil der Vereinigten Staaten werden. Dies betonte der grönländische Ministerpräsident Múte B. Egede. Er wies das Ansinnen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zurück, der zuvor angedeutet hatte, dass die USA die Insel beschlagnahmen könnten. Trump bezeichnete die Annexion Grönlands als "eine Frage der nationalen Sicherheit."

„Grönland ist für das grönländische Volk", so Egede.

Der grönländische Ministerpräsident Múte B. Egede und seine dänische Amtskollegin Mette Frederiksen sprechen mit der Presse in Kopenhagen, 10. Januar 2025
Der grönländische Ministerpräsident Múte B. Egede und seine dänische Amtskollegin Mette Frederiksen sprechen mit der Presse in Kopenhagen, 10. Januar 2025 Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Die autonome Insel ist ein Teil Dänemarks. Egede hat mehrmals die volle Unabhängigkeit Grönlands gefordert und Dänemark als Kolonialmacht bezeichnet, die die indigene Bevölkerung der Inuit nicht immer gut behandelt hat.

"Wir wollen keine Dänen sein, wir wollen keine Amerikaner sein. Wir wollen Grönländer sein", so der Ministerpräsident er auf einer Pressekonferenz mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Kopenhagen.

Trumps Wunsch nach Grönland hat sowohl in Dänemark als auch in ganz Europa Besorgnis ausgelöst.

Als enger Verbündeter der EU und größtes Mitglied der NATO haben die Äußerungen des neuen US-Regierungschefs viele in Europa schockiert.

Frederiksen sagte jedoch, dass sie in der Diskussion auch einen positiven Aspekt sieht.

"Die Debatte über die grönländische Unabhängigkeit und die jüngsten Ankündigungen aus den USA zeigen uns das große Interesse an Grönland", so die Ministerpräsidentin.

"Grönland gehört den Grönländern - niemandem sonst."

Blick auf einen Teil der grönländischen Hauptstadt Nuuk, 30. März, 2021
Blick auf einen Teil der grönländischen Hauptstadt Nuuk, 30. März, 2021 Emil Helms/Ritzau Scanpix

Frederiksen und Egede sprachen mit Journalisten nach dem halbjährlichen Gipfel von Dänemark und seinen beiden autonomen zwei Gebieten, Grönland und den Färöern.

Das Treffen war bereits vorher anberaumt worden und wurde nicht als Reaktion auf Trumps jüngste Äußerungen einberufen.

Trumps ältester Sohn besuchte am Dienstag auch Grönland, landete in einem Flugzeug mit dem Schriftzug TRUMP und verteilte "Make America Great Again"-Mützen an die Einwohner.

Der dänische öffentlich-rechtliche Sender DR berichtete am Freitag, dass Trumps Team Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen in Grönland dazu ermutigt hat, in einem Video mit den MAGA-Mützen aufzutreten, nachdem ihnen in einem Restaurant eine kostenlose Mahlzeit angeboten wurde.

Der Bericht zitierte einen Anwohner, Tom Amtof, der einige der Personen in einem von Trumps Team veröffentlichten Video wiedererkannte.

"Sie werden bestochen, und das ist zutiefst geschmacklos", sagte er.

Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht während eines Treffens mit republikanischen Gouverneuren in Mar-a-Lago in Florida, 9. Januar 2025
Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht während eines Treffens mit republikanischen Gouverneuren in Mar-a-Lago in Florida, 9. Januar 2025 Evan Vucci/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Grönland hat eine Bevölkerung von nur 57.000 Einwohnern, birgt allerdings auf seinem Gebiet Ressourcen wie Öl, Gas und seltene Mineralien, die aufgrund des Klimawandels durch die Eisschmelze immer leichter zugänglich werden dürften.

Grönland hat außerdem eine strategisch wichtige Lage in der Arktis, wo Russland, China und andere Länder versuchen, ihren Einflussbereich zu vergrößern.

Grönland, die größte Insel der Welt, liegt näher am nordamerikanischen Festland als an Dänemark.

Kopenhagen ist für die auswärtigen Angelegenheiten und die Verteidigung Grönlands zuständig ist. Auch die USA sind für die Verteidigung Grönlands mitverantwortlich und betreiben dort auf der Grundlage eines Vertrags von 1951 einen Luftwaffenstützpunkt.

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