Das teilte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bei einer Konferenz zur Zukunft des vom Bürgerkrieg gezeichneten Landes in Riad mit.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat sich mit Blick auf mögliche Änderung bestehender Sanktionen gegen Syrien für einen "smarten Ansatz" ausgeprochen.
Internationale Konferenz in Riad
Auf einer Konferenz zur Zukunft des Landes in Saudi-Arabien sagte Baerbock, wer für Kriegsverbrechen verantwortlich sei, müsse zur Rechenschaft gezogen werden. Die Bedürfnisse des syrischen Volkes aber müssten berücksichtigt werden.
„Sanktionen gegen Assads Schergen, die während des Bürgerkriegs schwere Verbrechen begangen haben, müssen bestehen bleiben. Deutschland schlägt aber einen klugen Umgang mit Sanktionen vor, der der syrischen Bevölkerung schnell Erleichterung verschafft", so die Ministerin.
Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas war vor Ort und unterstrich die Heterogenität der Bevölkerung in Syrien:
"Wir wissen, dass es in Syrien viele verschiedene Gruppen gibt. Wir sollten also alle diese Gruppen einbeziehen. Wir wollen auch, dass es keine Radikalisierung gibt. Wir wollen, dass auch die Frauen in den Prozess einbezogen werden."
Mehr als ein Jahrzehnt Bürgerkrieg und seine Folgen
In Syrien tobte fast 14 Jahre lang ein Bürgerkrieg, von dem sich das Land nun erholen soll. Schätzungsweise 500.000 Menschen wurden getötet, die Hälfte der Bevölkerung vertrieben. Beobachter befürchten, strenge Sanktionen könnten diese Erholung behindern.
Während des Treffens in Riad kündigte Baerbock zusätzliche 50 Millionen Euro an Hilfen für Lebensmittel, Notunterkünfte und medizinische Versorgung der Bevölkerung an. Das Geld solle an das UN-Welternährungsprogramm und an Nicht-Regierungsorganisationen gehen.