In diesem Interview erfahren wir, welche Technologien im Rahmen eines europäischen Projekts untersucht und in die Praxis umgesetzt wurden, um sicherzustellen, dass die Herkunft eines Diamanten ab dem Abbau in der Mine sicher ist.
Paweł Modrzyński hat ethische Diamanten zu seiner Mission gemacht. Der Mitbegründer des polnischen Labors Nanores, das auf Nanotechnologie spezialisiert ist, begann vor einigen Jahren mit der Entwicklung seiner Lösungen. Damals arbeitete er am CERN. Die Maschinen, mit denen hier in Wroclaw Edelsteine mikroskopisch graviert werden, indem Partikel auf Diamanten „geschossen“ werden, erinnern in der Tat an die Experimente des Genfer Forschungszentrums.
Aber die Technologien sind unterschiedlich. Die erste heißt Diamant ID: „Durch Markierungen unter der Oberfläche des Diamanten ermöglicht die Diamond ID die Rückverfolgung der gesamten Lieferkette, von der Mine bis zum Kunden“, erklärt Modrzyński. Dies ist eine bedeutende Entwicklung für ein bisher wenig transparentes System.“
Aber das ist noch nicht alles: „Die zweite Rückverfolgungstechnologie umfasst Sicherheitshologramme“, so der Wissenschaftler weiter. Dabei handelt es sich um Oberflächenmarkierungen, die unmöglich zu fälschen sind. Das Hologramm wird ebenso wie die unterirdische Mikromarkierung in einer Datenbank gespeichert. So lässt sich der Weg des Diamanten zurückverfolgen und es kann eine physische Verbindung mit den digitalen Daten hergestellt werden. Auf diese Weise kann die Echtheit und Herkunft des markierten Diamanten mit Sicherheit überprüft werden.“
Für ihn ist dieses Projekt nicht nur eine technologische Herausforderung, sondern eine praktische Möglichkeit, den illegalen Handel zu bekämpfen, gegen den die Gesetze manchmal nicht ausreichen: „Technologien wie unsere vermeiden das Risiko, Blutdiamanten oder Diamanten unbekannter Herkunft mit solchen aus Ländern wie Botswana zu verwechseln, wo der Abbau strengen ökologischen und politischen Sicherheitskontrollen unterliegt“, sagt er.