Der russische Präsident bekräftigte seine Maximalforderungen zu den besetzten ukrainischen Gebieten und machte klar, dass Moskau weder seine Invasion drosseln noch mit Kyjiw verhandeln will.
Russlands Machthaber Wladimir Putin erklärte, Moskau erwarte von den Vereinigten Staaten die Anerkennung der russisch besetzten Gebiete in der Ukraine. Zugleich betonte er, der Kreml habe nicht vor, seine Angriffe auf die Ukraine zu verlangsamen.
"Die ukrainischen Truppen werden sich aus den von ihnen besetzten Gebieten zurückziehen, und dann werden die Kämpfe enden", sagte der russische Präsident bei einem Besuch in Kirgisistan. "Wenn sie sich nicht zurückziehen, werden wir das mit militärischer Gewalt erzwingen."
Die Ukraine hatte gemeinsam mit den USA und der EU gefordert, dass Moskau zunächst einem Waffenstillstand zustimmt und anschließend direkte Verhandlungen mit Kyjiw aufnimmt. Putin wies diese Möglichkeit jedoch in seinen Äußerungen am Donnerstag zurück. Er werde lediglich mit den USA sprechen, erklärte er, denn „die Unterzeichnung von Dokumenten mit der ukrainischen Führung ist sinnlos“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Putin bereits mehrfach zu direkten Gesprächen aufgefordert. US-Präsident Donald Trump bot an, ein trilaterales Treffen zu vermitteln, doch der Kreml lehnte eine Teilnahme ab.
Nächste Schritte unklar
Unterdessen kündigte Kyjiw an, die gemeinsame Arbeit der ukrainischen und US-amerikanischen Delegationen in dieser Woche fortzuführen und die am Wochenende in Genf erzielten Fortschritte weiterzuverfolgen.
"Es ist entscheidend, die Dynamik nicht zu verlieren und zügig voranzukommen", sagte der Leiter von Selenskyjs Präsidialamt. "Unser wichtigstes gemeinsames Ziel bleibt unverändert: so schnell wie möglich einen dauerhaften und gerechten Frieden für die Ukraine zu erreichen."
In der kommenden Woche wird Trumps Sondergesandter Steve Witkoff nach Moskau reisen, nachdem bekannt geworden war, dass er russische Beamte beraten hat, wie sie Moskaus Forderungen in einen Plan einarbeiten könnten, der Aussicht auf Trumps Unterstützung hat.
Vertreter der USA, Russlands und der Ukraine hatten bereits Anfang der Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten Gespräche geführt. Europäische Vertreter waren nicht am Tisch, doch ihre Änderungsvorschläge zu einem früheren US-russischen Entwurf sind offenbar in Kyjiws Position eingeflossen.
Der Kreml beharrte darauf, ausschließlich mit der Trump-Administration zu kommunizieren. Putin machte sich über Teile des Planentwurfs lustig und wies Behauptungen zurück, Russland bereite einen Angriff auf europäische Länder vor – wenngleich er sich bereit erklärte, entsprechende Zusicherungen schriftlich abzugeben.
"Wenn die öffentliche Meinung das aufbauscht, wenn westliche Länder ihre Bürger verängstigt haben und sie hören wollen, dass wir keine aggressiven Pläne gegenüber Europa haben – wir sind bereit, das in jeder gewünschten Form zu bestätigen", sagte Putin.
Moskau hat wiederholt bestritten, 2014 sowie 2022 einen Einmarsch in die Ukraine geplant zu haben.