Vier Arbeitsniederlegungen im Verkehr könnten Feiertagsreisen beeinträchtigen, darunter landesweite Streiks am 28. November und am zwölften Dezember.
Reisende, die nach Italien kommen, müssen mit erheblichen Einschränkungen rechnen: Am 28. November ist ein landesweiter Generalstreik geplant. Daran beteiligen sich der öffentliche und der private Sektor. Der Ausstand soll 24 Stunden dauern und voraussichtlich Fernzüge, den Nahverkehr, Fähren, Flughäfen und weitere Verkehrsverbindungen treffen.
Italiens größte Gewerkschaft, die CGIL, hat zudem für den 12. Dezember zu einem 21-stündigen Generalstreik aufgerufen. Er dürfte den Bahnverkehr stören und die bereits für den kommenden Monat geplanten Ausstände bei Fähren und in der Luftfahrt verstärken.
Laut dem Streikbulletin des Verkehrsministeriums dauert der Ausstand am 12. Dezember von kurz nach Mitternacht bis 21 Uhr.
Warum streiken die Gewerkschaften?
Die Gewerkschaften wollen damit vor allem gegen die Haushaltspläne der Regierung protestieren.
Basisorganisationen wie Cobas, Usb, Sgb und Cub rufen für Freitag, den 28. November, zur Massenmobilisierung auf. Sie fordern mehr Investitionen in Gesundheit, Bildung und andere zentrale Dienste sowie weniger Rüstungsausgaben.
Die CGIL, die den Ausstand am 12. Dezember anführt, sagt, der Haushaltsplan kürze Mittel für öffentliche Dienste und lasse viele längst ausgelaufene landesweite Tarifverträge weiter ohne Abschluss.
Die Gewerkschaft verweist auf Personalmangel, steigende Lebenshaltungskosten und verschleppte Verhandlungen. Das setze Schulen, Krankenhäuser und andere zentrale Dienste unter Druck.
Als der Streik im November angekündigt wurde, kritisierte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in den sozialen Medien den Zeitpunkt. Sie unterstellte, die Gewerkschaften zielten auf ein langes Wochenende.
„Welcher Wochentag ist der 12. Dezember?“ schrieb sie auf X und setzte ein nachdenkliches Emoji dazu.
Was bedeutet das für Reisende?
Am 28. November könnten Fern- und Regionalzüge, der städtische Nahverkehr, Fähren und möglicherweise auch Luftverbindungen mit reduziertem Fahrplan verkehren oder ganz ausfallen.
Am 12. Dezember trifft der Streik vor allem den Bahnverkehr. Fern- und Hochgeschwindigkeitszüge in ganz Italien könnten erneut ausfallen oder in reduziertem Takt fahren, potenziell auch auf Strecken zwischen Städten wie Rom, Mailand, Florenz und Turin.
Wer per Zug zu Flughäfen weiterreist, sollte mehr Zeit einplanen. Verbindungen können ausfallen oder verschoben werden. Der Dezember ist ohnehin eine starke Zeit für Urlaubsreisen. Schon wenige Ausfälle können Engpässe auf wichtigen nationalen Strecken verursachen.
Flüge sind von diesem Ausstand nicht ausdrücklich erfasst, die Flughäfen in Italien dürften normal arbeiten. Wer per Flugzeug ankommt, könnte jedoch von geänderten Zugfahrplänen betroffen sein, wenn nationale Verbindungen im Ausweichfahrplan laufen.
Auch Fährverbindungen könnten später im Monat betroffen sein. Ein zweitägiger Streik der Reedereien Tirrenia CIN und Moby, von 15 Uhr am 9. Dezember bis 15 Uhr am 11. Dezember, könnte Reisen zwischen dem Festland und Inseln wie Sardinien und Sizilien beeinträchtigen.
Am 17. Dezember könnte ein vierstündiger Ausstand von 13 bis 17 Uhr, an dem Bodenabfertiger, Flugzeugcrews und die für den Luftraum um Rom zuständigen Fluglotsen beteiligt sind, an Flughäfen im ganzen Land zu Verzögerungen führen.
Nach Angaben der italienischen Luftfahrtbehörde ENAC sind Flüge während Streiks zwischen sieben und zehn Uhr sowie zwischen 18 und 19 Uhr garantiert.
Im Bahnverkehr können Reisende mit vorab gebuchten Fernverkehrstickets bei Ausfällen eine volle Erstattung beantragen oder auf eine gleichwertige Verbindung umbuchen. Die Betreiber veröffentlichen in den Tagen vor einem Streik meist aktualisierte Fahrpläne und Listen garantierter Verbindungen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der ENAC sowie auf der Website des Verkehrsministeriums, die eine laufend aktualisierte Streikliste führt.