In Novi Sad im Norden von Serbien haben drei Monate nach dem Einsturz eines Bahnhofsvordaches Tausende Menschen - vor allem Studenten - Brücken über die Donau blockiert. Auch ältere Bürger schlossen sich an.
In Serbien gehen die Proteste gegen die Regierung auch nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Miloš Vučević weiter. In Novi Sad blockierten vor allem Studenten am Wochenende mehrere Brücken über die Donau. Hintergrund der Proteste ist ein Unglück an einem frisch renovierten Bahnhofsgebäude in Novi Sad im Norden von Serbien vor drei Monaten. Beim Einsturz eines Vordachs kamen fünfzehn Personen ums Leben.
Auf vielen Plakaten war das Wort "Freiheit" zu lesen, zudem trugen viele Demonstranten serbische Fahnen.
Auch ältere Einwohner schlossen sich den Studentenprotesten an. Eine Teilnehmerin sieht in den Demonstrationen ein Zeichen des Aufbruchs und der Hoffnung.
"Es ist gut, dass wir aufgewacht sind"
So sagte Slavica Nikolic: "Es ist gut, dass wir aufgewacht sind. Ich kann mir nicht vorstellen, etwas so Positives nicht zu unterstützen. Wir spüren nach langer Zeit eine positive Energie in der Luft, auf den Straßen und unter den Menschen. Wenn ich mit Menschen spreche, habe ich das Gefühl, dass die Hoffnung aufgewacht ist. Wir erinnern uns an hässlichere Zeiten, das ist endlich eine Art neue Hoffnung, dass etwas Gutes in diesem Land passieren wird, für die Menschen, die das verdienen.“
Auch eine andere Frau ist optimistisch: "Wenn die Studenten hartnäckig sind, werden die Forderungen erfüllt. Wir unterstützen die Studenten, deshalb sind wir hier.“
Viele in Serbien machen Korruption der Regierenden für den Einsturz des Bahnhofsgebäudes verantwortlich. Auch Serbiens Präsident Alexander Vucic steht unter Druck.