Nach Angaben der schwedischen Polizei wurden bei einer Schießerei in einer Volkshochschule mindestens elf Menschen, darunter der mutmaßliche Schütze, getötet.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson bezeichnete die Schießerei in einer Volkshochschule in Örebro als die "schlimmste Massenschießerei in der schwedischen Geschichte". Die Polizei geht von bisher mindestens elf Toten aus. Örebro liegt etwa 200 Kilometer westlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Justizminister Gunnar Strömmer verurteilte Kristersson die "brutale, tödliche Gewalt gegen völlig unschuldige Menschen". Er fügte hinzu, dass derzeit noch unklar sei, welche Motive dahinter stecken könnten. Derzeit gehe die Polizei nicht von einem terroristischen Motiv aus.
"Es ist schwierig, das Ausmaß dessen zu begreifen, was heute geschehen ist. Dunkelheit liegt heute Nacht über Schweden. Mit unendlicher Trauer haben wir die Nachricht von der Polizei erhalten, dass bei einer Schießerei in einer Schule in Örebro etwa zehn Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Was nicht passieren darf, ist nun auch in Schweden geschehen", sagte Kristersson vor Reportern in Stockholm.
Mutmaßlicher Täter noch am Tatort gestorben
Justizminister Strömmer bestätigte, dass eine Untersuchung des Vorfalls im Gange ist und dass der mutmaßliche Täter noch am Tatort starb.
"Die Person, die die Polizei derzeit als Haupttäter einschätzt, gehört zu den Verstorbenen. Es handelt sich um eine Person, die der Polizei bisher nicht bekannt war. Wir wollen natürlich verstehen, warum, was passiert ist und was ein Täter für Motive gehabt haben könnte. Auf diese Antworten werden wir warten müssen. Mit der Zeit wird das Bild klarer werden. Das werden die jetzt eingeleiteten Ermittlungen zeigen", so Strömmer.
Die Schießerei ereignete sich in dem Bildungszentrum Risbergska-Campus, am Rande der Stadt Örebro. Der Schütze soll gegen 12:30 Uhr Ortszeit das Feuer eröffnet haben, nachdem viele Schüler nach einer staatlichen Prüfung nach Hause gegangen waren.
Schießerei in Erwachsenen-Bildungsstätte
Die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte wurden in nahe gelegenen Gebäuden untergebracht und andere Teile der Schule wurden evakuiert. Polizeifahrzeuge und Krankenwagen mit Blaulicht waren auf den Parkplätzen und Straßen rund um die Schule zu sehen, während ein Hubschrauber über die Schule flog.
Der Campus Risbergska ist für Erwachsenenbildung ausgelegt und richtet sich laut ihrer Website an Schüler über 20 Jahre. Angeboten werden Kurse für die Grundschule und die Sekundarstufe II sowie Schwedischkurse für Einwanderer, Berufsausbildung und Programme für Menschen mit geistigen Behinderungen.
Roberto Eid Forest, Leiter der örtlichen Polizei, sagte am Dienstag, die Schäden am Tatort seien so umfangreich, dass die Ermittler nicht in der Lage seien, die Zahl der Verletzten abschließend zu bestimmen.
Die Polizei durchsuchte nach der Schießerei die Wohnung des Verdächtigen, aber es war nicht sofort klar, was sie fand. Eid Forest sagte, die Polizei gehe davon aus, dass der Täter allein gehandelt habe und dass es vor dem Angriff keine Warnzeichen gegeben habe. Die Polizei nannte bisher kein Motiv.