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5 Jahre nach Terror von Hanau: Angehörige fordern weiter Antworten

Angehörige eines der Opfer trauern vor einem Grabstein, Hanau 19. Februar 2025
Angehörige eines der Opfer trauern vor einem Grabstein, Hanau 19. Februar 2025 Copyright  Boris Roessler/(c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von euronews
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Am 19. Februar 2020 hatte in der hessischen Stadt Hanau ein 43-jähriger Mann insgesamt neun Menschen mit einer Schusswaffe getötet. Danach erschoss er seine Mutter und sich selbst. Den Ermittlungen zufolge handelte er aus rassistischen Motiven.

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Getötet wurden damals Kaloyan Velkov, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Hamza Kurtović und Ferhat Unvar – sie alle stammten aus Einwandererfamilien. Ihre Angehörigen fordern unter anderem in der Initiative "19. Februar Hanau" die Aufklärung der Geschehnisse.

Obwohl die Taten bereits fünf Jahre zurückliegen, hat es bisher kein Gerichtsverfahren gegeben. Zwar wird in Deutschland nicht gegen Tote ermittelt. Doch werfen Hinterbliebene der Opfer der Justiz, aber auch der hessischen Polizei, schwerwiegende Versäumnisse vor. Sie sagen, dass der Notruf der Polizei am Abend des 19. Februar 2020 nicht funktioniert habe. Dies habe dem Täter erlaubt, weiter durch Hanau zu ziehen und zu töten. Eines der Opfer hatte mehrfach vergeblich versucht, die Polizei zu erreichen. Kurz darauf wurde der junge Mann erschossen, nachdem er den Täter in seinem Auto verfolgt hatte.

 In der "Arena Bar", dem letzten der Tatorte, war der Notausgang verschlossen, was den späteren Opfern die Flucht vor dem Täter unmöglich machte. Verschiedene Akteure hätten sich in diesem Zusammenhang der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht, so sieht es etwa die Familie von Hamza Kurtović. Fahrlässige Tötung verjährt allerdings nach fünf Jahren.

Mehrfach hatten Hinterbliebene Strafanzeigen gestellt, jedoch vergeblich. Angeprangerte Behördenfehler wurden bisher nicht gerichtlich aufgearbeitet.

Der Vater des Täters hatte nach der Tat wiederholt Angehörige der Opfer bedroht und wurde in diesem Zusammenhang mehrfach verurteilt. Ob er einen Anteil an der Tat seines Sohnes gehabt haben könnte, ist ebenfalls nicht geklärt.

Auch zum fünften Jahrestag des Terroranschlags von Hanau haben nicht nur in der Stadt selbst Menschen erneut der Opfer gedacht. Auch in den sozialen Medien wurden vielfach Erinnerungen an sie geteilt unter #SayTheirNames.

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