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Bereiten NATO-Truppen von Estland aus einen Angriff auf Russland vor?

Der britische Panzer Challenger 2 parkt in der Altstadt vor einer Militärparade anlässlich der Feierlichkeiten zum 107. Jahrestag der Republik Estland in Tallinn am 24. Februar
Der britische Panzer Challenger 2 parkt in der Altstadt vor einer Militärparade anlässlich der Feierlichkeiten zum 107. Jahrestag der Republik Estland in Tallinn am 24. Februar Copyright  Sergei Grits/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Copyright Sergei Grits/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Von Mared Gwyn Jones
Zuerst veröffentlicht am
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Im Video heißt es: "Die NATO ist in Estland angekommen. Britische Soldaten und Panzer in Tallinn planen einen Angriff auf St. Petersburg."

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In einem Video, das im Internet kursiert, wird behauptet, dass britische Panzer in der estnischen Hauptstadt Tallinn im Rahmen eines NATO-Plans zum "Angriff" auf die russische Stadt St. Petersburg aufmarschieren.

Ein Beitrag, in dem diese Behauptung verbreitet wird, wurde über 800.000 Mal auf X aufgerufen.

Darin heißt es: "Die NATO ist in Estland angekommen. Britische Soldaten und Panzer in Tallinn planen einen Angriff auf St. Petersburg".

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Posts wurde der Plattform kein Community-Hinweis hinzugefügt, der die Nutzer vormöglichen Falschinformationen warnt.

Die gleiche Behauptung wurde auf mehreren Plattformen, darunter Instagram und Facebook, verbreitet.

Euroverify fand heraus, dass das Filmmaterial tatsächlich die Royal Dragoon Guards der britischen Armee in Tallinn am 24. Februar 2025 als Teil einer Parade zur Feier des estnischen Unabhängigkeitstages zeigt.

Video falsely claims NATO is preparing to attack Russia
Video falsely claims NATO is preparing to attack Russia Euronews 2025

An dieser jährlichen Militärparade anlässlich des 107. Jahrestages der Unabhängigkeit Estlands nahmen mehr als 1.000 Soldaten der estnischen Verteidigungskräfte (EDF) und verbündeter NATO-Staaten teil.

Fahrzeuge aus Großbritannien, Frankreich und den USA waren Teil der jährlichen Prozession.

Euroverify identifizierte den Ort des Filmmaterials im Zentrum von Tallinn, in der Nähe des Estnischen Schauspielhauses.

Der Ort, an dem das Video gedreht wurde, liegt im Zentrum von Tallinn, so die Analyse von Euroverify.
Der Ort, an dem das Video gedreht wurde, liegt im Zentrum von Tallinn, so die Analyse von Euroverify. Euronews 2025

Der Ort ist auf dem obigen Bild zu sehen, das von Google Street View aufgenommen wurde.

Die gleiche Adresse war während der Parade für den Verkehr gesperrt, um die Durchfahrt der Panzer zu ermöglichen.

Ein genauerer Blick auf das Nummernschild des im Video zu sehenden Panzers (DT16AA) stimmt mit einem Panzer überein, der von der estnischen Presseagentur ERR während der Parade zum Unabhängigkeitstag aufgenommen wurde.

Den Faktenprüfern von Reuters zufolge wurde der Panzer zwischen Mai und Dezember 2024 in Estland fotografiert, was beweist, dass er nicht, wie von Online-Nutzern behauptet, "gerade erst" in dem baltischen Land angekommen ist.

Wir können mit Sicherheit feststellen, dass das Video keine militärische Eskalation in Tallinn zeigt, sondern vielmehr einen Panzer, der nach der Prozession im Februar auf ein Fahrzeug verladen wird.

Das Video kursierte in den letzten Wochen immer wieder, begleitet von unbegründeten Behauptungen über eine militärische Eskalation, gerade als Truppen aus sieben verbündeten Ländern, darunter Großbritannien und Frankreich, an Militärübungen in Estland teilnahmen.

Diese Übungen, die unter dem Codenamen "Hedgehog" zu Deutsch Igel laufen, sind Teil der Bemühungen der NATO, die "Interoperabilität und Integration" der verbündeten Streitkräfte zu verbessern, so die Allianz.

Das für die falsche Behauptung verantwortliche X-Konto hat ähnliche unbegründete Behauptungen über eine bevorstehende "Belagerung von Sankt Petersburg" aufgestellt und verbreitet ständig Anti-NATO- und Kreml-freundliche Desinformationen.

Geheimdienstexperten haben das Konto mit der Matroschka-Kampagne in Verbindung gebracht, die von der französischen Cyberagentur als "koordinierte" Operation bezeichnet wird.

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