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Wer hält es ohne Klimaanlage nicht mehr aus?

Was tun, wenn das Thermometer immer häufiger auf fast 40 Grad Celsius klettert?
Was tun, wenn das Thermometer immer häufiger auf fast 40 Grad Celsius klettert? Copyright  Euronews
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Von Alessio Dellanna & Mert Can Yilmaz
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Laut neuen Eurostat-Daten hat Italien mit Abstand den höchsten Stromverbrauch durch Klimaanlagen im europaweiten Vergleich, gefolgt von Griechenland, Frankreich und Spanien.

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Während Europa von einer zur nächsten Hitzewelle hechelt, ist die Klimaanlage in den am stärksten betroffenen Ländern zum unverzichtbaren Begleiter geworden. Für immer mehr Menschen kein Luxus mehr, sondern schlichte Notwendigkeit.

Italien ist dabei im europäischen Vergleich Spitzenreiter. Allein auf Italien entfällt laut Eurostat mehr als ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs für Klimaanlagen in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, nämlich fast 23.000 Terajoule von insgesamt knapp über 60.000 Terajoule.

Und das, obwohl die Strompreise in Italien zu den höchsten in Europa gehören.

Warum brauchen vor allem die Italiener so dringend Kühlung?

In den vergangenen Jahren wurde das Land von schlimmen Hitzewellen heimgesucht, bei denen die Temperaturen in Regionen wie Sizilien oder Sardinien 48 °C erreichten. Hinzu kommt, dass Italien die älteste Bevölkerung Europas hat - also vulnerable Einwohner, die besonders empfindlich auf extreme Hitze reagieren.

In Griechenland sieht es ähnlich aus. Obwohl es deutlich weniger Einwohner hat als Italien und viele andere Mitgliedsstaaten, steht es beim Stromverbrauch durch Klimaanlagen an zweiter Stelle in der EU. Die Griechen verbrauchen knapp über 8.000 Terajoule durch Klimaanlagen, gefolgt von Frankreich, Spanien und Deutschland.

Jedoch: Klimaanlagen machen nur einen winzigen Teil des gesamten Stromverbrauchs der Haushalte in der EU aus, nämlich nur 0,6 %.

Der Löwenanteil (62,5 %) entfällt auf die Beheizung von Räumen, gefolgt von der Warmwasserbereitung mit 15 % und der Beleuchtung mit 14,5 %.

Touristen erfrischen sich an einem Ventilator beim Schlangestehen vor Roms Kolosseum, Juli 2023
Touristen erfrischen sich an einem Ventilator beim Schlangestehen vor Roms Kolosseum, Juli 2023 AP/Gregorio Borgia

Wo ist es 2025 am heißesten?

In diesem Sommer hatten Europa und seine Nachbarn bereits mit hohen Temperaturen zu kämpfen.

Die Folgen: Der westliche Balkan leidet unter extremer Dürre, in Griechenland mussten tausende Touristen wegen Waldbränden in Sicherheit gebracht werden, und in der Türkei starben mindestens zwei Menschen.

Angesichts der wachsenden Besorgnis über den Klimawandel verabschiedete die Türkei Anfang Juli ein bahnbrechendes Klimagesetz, das bis zum Jahr 2053 einen Netto-Null-Ausstoß vorsieht.

Uncontrolled fire rages across the forrest in Pauls, in the rural province of Tarragona , Spain, Tuesday, July 8, 2025
Uncontrolled fire rages across the forrest in Pauls, in the rural province of Tarragona , Spain, Tuesday, July 8, 2025 Agents Rurals de Catalunya via AP

Auch Westeuropa wurde nicht verschont.

Portugal meldete die höchsten Temperaturen des Kontinents: In Mora, 100 km von Lissabon entfernt, wurde eine Temperatur von 46,6 °C gemessen, die vermutlich auch den bisherigen Höchstwert des Landes darstellt.

Man geht davon aus, dass die jüngste Hitzewelle fast 300 zusätzliche Todesfälle verursacht hat.

Das benachbarte Spanien wurde von Waldbränden heimgesucht, die zwei Menschen töteten und die nordöstliche Provinz Tarragona verwüsteten, wo rund 18.000 Einwohner aus Sicherheitsgründen in ihren Häusern bleiben sollten.

Spanien verzeichnete in diesem Sommer die zweithöchsten Temperaturen in Europa. In El Granado nahe der südlichen Grenze zu Portugal wurden Temperaturen von 46 Grad gemessen.

An dritter Stelle steht das griechische Festland mit 43,2 °C in Skala, einer Stadt in der südlichen Region Peloponnes.

Werden die Europäer energiebewusster?

Trotz des steigenden Bedarfs an Kühlung: Die gute Nachricht ist, dass die Europäer zu Hause weniger Energie verbrauchen.

Nach dem historischen Höchststand von 11 Millionen Terajoule im Jahr 2021 ist der Energieverbrauch nach den jüngsten Eurostat-Daten auf 9,6 Millionen gesunken, wobei 26,2 % des Endenergieverbrauchs auf die Haushalte entfallen.

Der größte Teil davon wird durch Erdgas (29,5%) und Strom (25,9%) gedeckt.

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