Ein Erdbeben der Stärke 4 sorgt für Angst in Neapeal. Das Beben geschah in den Phlegräischen Feldern in der Nähe der Millionenmetropole. Es ist bereits das zweite Erdbeben in kurzer Zeit.
Das italienische Landesinstitut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) hat in den Phlegräischen Feldern in der Nähe von Neapel ein Erdbeben der Stärke 4 registriert.
Beben auch in Neapel spürbar
Das seismische Ereignis war in der nahe gelegenen Stadt Pozzuoli in den Vierteln Bagnoli, Agnano und Fuorigrotta zu spüren. Auch in der Millionenstadt Neapel war das Beben deutlich bemerkbar.
Erst am 30. Juni war in den Phlegräischen Feldern ein Beben der Stärke 4,6 gemessen worden, das stärkste seit 40 Jahren. Seit dem vergangenen Jahr ist in der Region nördlich von Neapel eine Zunahme der seismischen Aktivität zu verzeichnen, die auf das als Bradyseismos bekannte Phänomen der Bodenverformung zurückzuführen ist. Bei diesen Verformungen kommt es zu sehr langsamen Erdbeben.
Wie das INGV erklärt, tritt das Phänomen im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Weise auf und führt sowohl zu Hebungen als auch zu Senkungen des betroffenen Gebiets. Auch in anderen vulkanischen Calderen, also in großen, kesselförmigen Kratern, tritt dieses Phänomen auf und wird als "calderic resurgance", als Caldera-Wiederaufleben, bezeichnet.
Antike Säulen zeigen Veränderungen des Erdbodens
Die Rekonstruktion der Geschichte des Bradyseismos in den Phlegräischen Feldern war dank der Untersuchung der Säulen des "Macellum" von Pozzuoli möglich. Diese sind durch Überreste mariner Weichtiere gekennzeichnet, die den antiken Meeresspiegel anzeigen.
Das Gebäude, das früher ein römischer Markt war, liefert nützliche Daten über die Veränderungen des Bodens im Laufe der Zeit.
Seit 1905 wird Bradyseismos in der Region mit Hilfe von geodätischen Techniken, GPS und Satellitendaten überwacht. In den 1970er und 1980er Jahren kam es zu einer starken Hebung des Bodens, gefolgt von einer Absenkung und einer neuen Hebungsphase, die 2005 begann und bis heute anhält.