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Generation Z kündigt am schnellsten - aber wie lange noch?

Jobhopper stammen vermehrt aus der Generation Z - aber wie lange können sie sich das leisten?
Jobhopper stammen vermehrt aus der Generation Z - aber wie lange können sie sich das leisten? Copyright  Euronews
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Von Alessio Dell'Anna & Mert Can Yilmaz
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die Generation Z bleibt statistisch gesehen am wenigsten lang im selben Unternehmen. Doch der weltweite Rückgang an offenen Stellen für Berufseinsteiger könnte junge Fachkräfte bald zu mehr Ausdauer zwingen.

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Die hohe Fluktuation unter jungen Europäern der Generation Z - Menschen, die zwischen 1996 und 2010 geboren wurden - ist sowohl eine Realität als auch ein Warnzeichen, so ein neuer Bericht des internationalen Zeitarbeitsunternehmens Randstad.

Von allen Generationen wechseln die Arbeitnehmer der Generation Z am schnellsten den Arbeitsplatz. In den ersten fünf Jahren ihrer Karriere liegt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei nur 1,1 Jahren.

Die Boomer (geboren zwischen 1946 und 1964) liegen mit 2,9 Jahren am anderen Ende des Spektrums, gefolgt von der Generation X (geboren zwischen 1965 und 1980) mit 2,8 Jahren und den Millennials (geboren zwischen 1981 und 1996) mit 1,8 Jahren.

Die polnischen Gen Z sind am ungeduldigsten, wenn es darum geht, den Arbeitsplatz zu wechseln: innerhalb dieser Gruppe wollen 41 % im ersten Jahr kündigen.

Italiener und Niederländer folgen mit 37 % an zweiter Stelle.

"Während Arbeitgeber dies als einen Mangel an Loyalität empfinden könnten, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass es sich um eine Reaktion auf unerfüllte Erwartungen und einen starken Wunsch nach Weiterentwicklung handelt", so Randstad.

Weltweit scheinen die japanischen Gen Z ihren Arbeitgebern gegenüber am "loyalsten" zu sein. Sie haben nicht nur die geringste Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres zu wechseln (22 %), sondern sind auch am meisten daran interessiert, auf unbestimmte Zeit zu bleiben.

Das Dilemma der Gen Z zwischen Träumen und Geld

Während die Nachfrage nach Führungspositionen (sechs bis zehn Jahre oder mehr Erfahrung) Anzeichen eines Wiederaufschwungs zeigt, ist die Jobsuche der Generation Z in den letzten anderthalb Jahren noch härter geworden.

Laut einer Analyse von 126 Millionen Stellenausschreibungen ist die Zahl der offenen Stellen für Berufseinsteiger insgesamt um 29 % gesunken, im Technik-Sektor um 35 %, im Finanzsektor um 24 %.

Laut Randstad ist dies auf die "zunehmende Automatisierung durch KI und andere digitale Technologien" zurückzuführen.

Das Gesundheitswesen ist einer der wenigen Sektoren, der sich dem Trend widersetzt, da die Zahl der offenen Stellen für Berufseinsteiger hier um 13 % gestiegen ist.

"Die Notwendigkeit, Stellen für Pflegekräfte und Techniker an vorderster Front zu besetzen, wie z. B. examinierte Pflegekräfte und Radiologietechniker, hat zu einer starken oder wieder steigenden Nachfrage nach Stellen für Berufseinsteiger geführt. Die Nachfrage nach Nachwuchskräften in der Radiologie ist um über 100 % gestiegen", berichtet Randstad gegenüber Euronews.

Angesichts des schrumpfenden Marktes und des finanziellen Drucks müssen einige junge Arbeitnehmer pragmatische Entscheidungen treffen.

Drei von fünf geben an, dass sie einen Job annehmen würden, der "nicht mit ihren Werten übereinstimmt, wenn die Bezahlung und die Leistungen gut sind". Aber auch das hat seinen Preis.

Bei den Talenten der Generation Z ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass ihr Job mit ihrer Traumrolle übereinstimmt (56 % gegenüber 63 % bei den Boomern), während 37 % von ihnen schon sagen, dass sie die Wahl ihrer Branche bereuen.

Nebenjobs, Karrierewechsel und Überstunden

Der Anteil der Gen Z, der sich derzeit nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten umsieht, liegt bei 54 %.

Tech-Jobs scheinen das Hauptziel für diejenigen zu sein, die nach einem Ausweg suchen: "Von 100 Arbeitnehmern der Generation Z, die eine Branche verlassen, wechseln 70 in die Technologiebranche", heißt es in dem Bericht.

Berufliches Abwandern ist vielleicht nicht die einzige Wahl. Obwohl eine Vollzeitbeschäftigung nach wie vor die bevorzugte Option ist (24 %), werden auch Alternativen immer beliebter. So sind beispielsweise 20 % der Gen Z daran interessiert, zusätzlich zu einem Vollzeitjob einen Nebenjob anzunehmen, während 10 % einen Teilzeitjob mit einem Nebenjob kombinieren würden und 9 % sich für mehrere Teilzeitbeschäftigungen entscheiden würden.

"Der Mangel an Einstiegsjobs könnte auch erklären, warum die Generation Z seltener in einer traditionellen Vollzeitstelle arbeitet als der weltweite Durchschnitt (45 % gegenüber 51 %)", so Randstad.

Die Beziehung der Gen Z zu KI: Hoffnungen und Ängste

Die Gen Z ist mit KI vertraut, aber auch besorgt über diese Technologie und deren möglichen Auswirkungen. Rund 55 % nutzen sie bereits, um Probleme bei der Arbeit zu lösen, aber 46 % sind gleichzeitig besorgt über die langfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt - ein deutlicher Anstieg gegenüber den 6 % im Jahr 2024.

Weltweit sind Inder die mit Abstand eifrigsten KI-Nutzer der Gen Z (83 %), gefolgt von Brasilianern (74 %) und Spaniern (64 %).

Am skeptischsten sind weltweit die Japaner, wo nur 42 % der jungen Arbeitnehmer angeben, KI bei der Arbeit zu nutzen.

"Die Begeisterung der Gen Z für KI und Technologie versetzt sie in eine gute Position, um den wachsenden Marktbedarf an technischen und datenbezogenen Fähigkeiten zu decken", erklärt Randstad. "Unsere Untersuchung zeigt, dass bei der Generation Z gefragte Fähigkeiten wie Datenanalyse, KI, Big Data und Programmierung weit verbreitet sind."

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