Neuartiges Super-Repellent wehrt 99 Prozent aller Stechmücken ab

Image shows a mosquito. Israeli scientists have developed a new 'chemical camouflage' repellent to keep mosquitoes at bay.
Image shows a mosquito. Israeli scientists have developed a new 'chemical camouflage' repellent to keep mosquitoes at bay. Copyright Canva
Copyright Canva
Von Euronews and AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Wissenschaftler:innen in Israel haben eine neue Art von "chemischer Tarnung" aus natürlichen Bestandteilen entwickelt, die fast alle lästigen - und gefährlichen - Mückenstiche abwehren kann.

WERBUNG

Der Sommer ist in der nördlichen Hemisphäre angekommen.

Doch neben Sonnenschein, längeren Abenden und wärmeren Temperaturen bringt die Jahreszeit auch eine unvermeidliche Welle von Mücken und deren lästige Stiche mit sich.

Noch schlimmer sind die malariaübertragenden Insektenarten, deren Stiche jährlich weltweit Hunderttausende von Todesfällen verursachen.

Um sie zu bekämpfen, haben Wissenschaftler:innen der Hebräischen Universität in Israel ein neuartiges Insektenschutzmittel - eine "chemische Tarnung" - entwickelt, das nach ihren Angaben 99 Prozent der Mücken davon abhält, auf der Haut zu landen, auf die es aufgetragen wird.

"Erstens ist es ein mechanischer Schutz gegen Mückenstiche durch die Haut. Zweitens wirkt dieses Zellulosepolymer als chemische Tarnung", erklärt Dr. Jonathan Bohbot, der leitende Forscher von der Fakultät für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt der Hebräischen Universität.

"Es verhindert, dass Ihr Geruch Mücken anlockt und dann noch mehr Mücken anlockt, und gibt außerdem unser Repellent sehr langsam ab. Es verlängert also die Schutzdauer", fügt er hinzu.

Laut Bohbot wirken typische topische Repellentien - d. h. solche, die auf die Haut aufgetragen werden -, indem sie Mücken daran hindern, die Person zu stechen.

Das neuartige Repellent des Teams wirkt, indem es die Mücke daran hindert, sich einem Menschen überhaupt zu nähern.

Die Formel ist eine Kombination aus zwei natürlichen Komponenten: Indol, ein Duftstoff, der in Blumen vorkommt, und ein Polymer namens Zellulose.

Die Ergebnisse des Teams, die in einer Studie in der Zeitschrift PNAS Nexus im April veröffentlicht wurden, zeigen einen 80-prozentigen Rückgang von Bissen oder Stichen auf der menschlichen Haut, nachdem eine dünne Schicht von Zellulose-Nanokristallen aufgetragen wurde.

Die Kombination von Zellulose-Nanokristallen und Indol reduzierte die Eiablage nach der Exposition dann sogar um 99,4 Prozent.

"Die Kombination aus diesem Polymer und unserem Repellent ist das beste persönliche Schutzsystem, das man sich vorstellen kann, mit großer Reichweite und langer Wirkungsdauer", so Bohbot.

Sein Team hofft, das neue Abwehrmittel im nächsten Jahr auf den Markt bringen zu können.

Weitere Informationen zu dieser Geschichte finden Sie in diesem Video:

Cutter • Aisling Ní Chúláin

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Die Wissenschaft des Mittagsschlafs: Lange Nickerchen bergen Gefahren!

Trotz Gesetz 194: Abtreibungsgegner in Italien erhalten Zugang zu Kliniken

Zuckerskandal bei Nestlé: Wie geht es weiter mit der Babynahrung?