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Dänemark bringt Social-Media-Verbot für Kinder unter 15 Jahren auf den Weg

Zwei Jugendliche scrollen am achten November 2024 in Sydney auf ihren Handys durch soziale Medien.
Zwei Jugendliche scrollen in Sydney am achten November 2024 auf ihren Handys durch soziale Medien. Copyright  Rick Rycroft/AP Photo
Copyright Rick Rycroft/AP Photo
Von AP mit Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Der Vorstoß gehört zu den bisher weitreichendsten Maßnahmen eines europäischen Landes. Er soll die Nutzung sozialer Medien unter jungen Menschen eindämmen.

Die dänische Regierung hat am Freitag eine politische Vereinbarung angekündigt, die den Zugang zu sozialen Medien für alle unter 15 Jahren verbietet.

Federführend ist das Digitalisierungsministerium. Es will eine Altersgrenze für soziale Medien festlegen. Nach einer individuellen Prüfung könnten manche Eltern zustimmen, dass ihre Kinder schon ab 13 Jahren Zugang erhalten.

Das wäre einer der weitreichendsten Schritte eines EU-Landes, um die Nutzung sozialer Medien unter Teenagern und jüngeren Kindern anzugehen. Das Thema sorgt weltweit in einer immer stärker vernetzten Gesellschaft für Sorge.

Australien ist vorangegangen: Das Parlament hat als erstes Land ein Social-Media-Verbot für Kinder beschlossen und das Mindestalter auf 16 gesetzt. Es tritt am zehnten Dezember in Kraft.

Damit drohen Plattformen wie TikTok, Facebook, Snapchat, Reddit, Kick, X, Instagram und YouTube Bußgelder von bis zu 50 Millionen australischen Dollar (28,3 Millionen Euro), wenn sie es systematisch versäumen, Kinder unter 16 von eigenen Accounts fernzuhalten.

Das Ministerium erklärte, das Mindestalter von 15 Jahren solle für „bestimmte“ soziale Medien gelten, nannte aber keine konkreten Plattformen. Ebenso blieb offen, wie die Regel durchgesetzt werden soll. In einer Welt, in der Millionen Kinder leicht Zugriff auf Bildschirme haben.

Der Schritt dürfte Diskussionen weit über Dänemarks Grenzen hinaus auslösen.

„Als eines der ersten EU-Länder geht Dänemark nun einen wegweisenden Schritt hin zu Altersgrenzen auf sozialen Medien“, teilte das Ministerium mit.

„Das dient dem Schutz von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt.“

„Eine Koalition von Abgeordneten aus rechter, linker und mittlerer Politik macht deutlich, dass Kinder nicht allein gelassen werden dürfen in einer digitalen Welt, in der schädliche Inhalte und kommerzielle Interessen ihren Alltag und ihre Kindheit zu stark prägen“, erklärte das Ministerium.

„Kinder und Jugendliche schlafen schlechter, verlieren Ruhe und Konzentration und erleben steigenden Druck in digitalen Beziehungen, in denen Erwachsene nicht immer präsent sind.“

„Diese Entwicklung kann kein Elternteil, keine Lehrkraft und keine pädagogische Fachkraft allein stoppen.“

Der Druck durch die Geschäftsmodelle der Tech-Giganten sei „zu massiv“, fügte das Ministerium hinzu. Digitalisierungsministerin Caroline Stage sagte, mit der Vereinbarung ziehe Dänemark „endlich eine klare Linie und gebe eine eindeutige Richtung vor“.

„Dänemark geht in Europa nun voran, mit einer nationalen Altersgrenze für soziale Medien und einer gemeinsamen Anstrengung, das digitale Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen zu stärken“, sagte sie.

„Wir beziehen notwendigerweise Stellung gegen eine Entwicklung, in der große Tech-Plattformen viel zu lange freie Hand in Kinderzimmern hatten.“

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