Während eine Welle von Vorschlägen zum Verbot von Social Media für Jugendliche über den Globus schwappt, suchen mehr als die Hälfte der jungen Leute ihre Nachrichten und Informationen aktiv in sozialen Medien.
Mehr als sechs von zehn jungen EU-Bürgern geben an, dass sie Social Media nutzen, um sich täglich über soziale und politische Themen zu informieren.
Die Studie folgt auf eine Erklärung, die Anfang Oktober von allen EU-Ländern außer Estland und Belgien unterzeichnet wurde. Darin wird ein stärkerer Schutz für Kinder im Internet gefordert und ein Mindestalter für den Zugang von Jugendlichen zu sozialen Medien befürwortet.
Die EU-Minister erklärten, sie würden prüfen, ob weitere Maßnahmen zur Ergänzung der bestehenden EU-Vorschriften erforderlich seien, da Minderjährige zunehmend durch illegale und extremistische Inhalten gefährdet seien und "einen stärkeren und gezielteren Schutz benötigen".
Laut Eurobarometer sind Instagram, TikTok und X die meistgenutzten sozialen Netzwerke bei Usern zwischen 15 und 24 Jahren.
Jüngere Befragte lesen oder sehen eher Inhalte in ihrem Feed, liken oder reagieren Posts und teilen Inhalte über Direktnachrichten oder private Chats als Befragte im Alter von 55 Jahren und älter.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Beiträge kommentieren, ist jedoch geringer als bei allen anderen Altersgruppen - 18 Prozent im Vergleich zu 22 bis 24 Prozent.
Können junge Menschen beim Scrollen Fake News erkennen?
Mehr als die Hälfte der jungen Nutzer suchen aktiv nach Informationen in den sozialen Medien, die aber zunehmend Desinformation und Fake News verbreiten.
Insgesamt geben Männer in der EU häufiger als Frauen an, in den letzten sieben Tagen oft auf Desinformationen und Fake News gestoen.
Etwa 46 Prozent der Befragten gaben an, sie seien in den vergangenen sieben Tagen Desinformationen und Fake News ausgesetzt gewesen.
Dennoch fühlen sich die meisten jungen Europäer gut gerüstet, um Desinformation im Internet zu erkennen und sich davor zu schützen.
Rund 71 Prozent der jungen Leute in Europa geben an, dass sie sich sicher fühlen, Desinformationen zu erkennen, wenn sie ihnen begegnen - der höchste Prozentsatz in allen Altersgruppen.
Die häufigsten Überprüfungsstrategien, die von jungen Menschen angewandt werden, sind, sich zu vergewissern, dass die Information von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt, die Kommentare zu überprüfen, um zu sehen, was andere Leute darüber sagen, und zu überprüfen, ob Bilder oder Videos echt oder gefälscht aussehen.
Jüngere Altersgruppen folgen der Eurobarometer-Umfrage zufolge eher den Accounts internationaler Organisationen, von Politikern auf EU-Ebene und von politischen Parteien auf EU-Ebene als ältere Altersgruppen.
Ältere Internet-User nutzen dagegen diese Accounts eher, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren.
Doomscrolling ist übrigens die suchtartige Beschäftigung mit sozialen Medien oder langes Starren auf den Bildschirm des Handys mit negativen Nachrichten.