Ausgepeitschte Frauen und Zigaretten-Schmuck: Seltsame Bräuche zum Osterfest

Osterbrauch in Tschechien und Slowakei: Frauen mit Stöcken schlagen
Osterbrauch in Tschechien und Slowakei: Frauen mit Stöcken schlagen Copyright Vaclav Salek/AP
Von Sarah Palmer
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An Ostern gibt es Frühlingsblumen und Schokoladeneier, so die landläufige Auffassung des höchsten christliches Festes. Aber einige Regionen haben ihre eigene Art, Ostern zu feiern. Und was machen Sie?

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An Ostern gibt es Frühlingsblumen und Schokoladeneier, so die landläufige Auffassung des höchsten christliches Festes. Aber einige Regionen haben ihre ganz eigene Art Ostern zu feiern.

Tschechen und Slowaken versohlen ihren Frauen den Hintern

Ja, Sie haben richtig gelesen. Am Ostermontag benutzen Männer und Jungen in Tschechien und der Slowakei Weiden und kleine Ruten, um die Frauen "den Hintern zu versohlen".

Warum? Dem Brauch zufolge soll es die Gesundheit und Schönheit der Frauen fördern. In einigen Überlieferungen ist auch von einer Unterstützung der weiblichen Fruchtbarkeit sie Rede, ein generelles Thema der Osterfeierlichkeiten auf der ganzen Welt.

Während wir zu 99,9 Prozent sicher sein können, dass dieses Konzept von einem Mann erdacht wurde, machen die Frauen anscheinend (zum Glück) freiwillig mit.

In Italien geht die Jungfrau Maria joggen

Die antike Stadt Sulmona in der süditalienischen Region Abruzzen findet die jährliche Prozession von La Madonna Che Scappa, wörtlich "die laufende Madonna", statt.

In einer theatralischen Darbietung stellen die Einwohner:innen den Moment dar, in dem die Jungfrau Maria ihren wiederauferstandenen Sohn zum ersten Mal sieht, nachdem sie ihn zuvor am Kreuz sterben sah.

Die Statue des auferstandenen Christus wird unter den mittelalterlichen Bögen der Stadt getragen. Wenn die Heilige Jungfrau den auferstandenen Sohn sieht, „läuft“ die Jungfrau ungebremst auf ihn zu. Tatsächlich wird die Statue von laufenden Menschen getragen. Der schwarze Trauermantel der Maria wird entfernt und ihr grünes Kleid enthüllt, während weiße Tauben in den Himmel schweben.

Tabakbäume statt Schokolade in Papau-Neuguinea

In der Hitze des Dschungels von Papau-Neuguinea ist Schokolade nicht so praktisch. Stattdessen werden die Osterbäume an der Vorderseite der Kirchen mit Tabak und Zigaretten geschmückt. Diese werden nach dem Ostergottesdienst an die Gemeinde verteilt.

Ein umstrittener Brauch zugegeben - an dieser Stelle könnte man anmerken, dass Übergewicht mittlerweile eine häufigere Ursache für Krebs ist als das Rauchen.

In Russland werden Lämmer aus Butter gegessen

In Russland wird zum Osteressen Butter gereicht, die die Form eines Lammes hat.

Die Tradition besagt, dass der Anblick eines Lammes ein glückliches Omen ist. Lämmer seien kategorisch nicht mit Satan in Verbindung zu bringen, denn sie seien das Bild der Unschuld und Reinheit und eng mit Jesus und Gott verknüpft.

Frankreichs Oster-Omelett

Am Ostermontag bereiten die Einwohner der Gemeinde Haux im Südwesten Frankreichs stolz das größte Omelett der Welt zu.

Das Omelett besteht aus ca. 4.500 Eiern, die in eine gigantische Pfanne gegossen werden, um 1.000 hungrige Einwohner zu versorgen. Die Familien schlagen die Eier in ihren Häusern auf und versammeln sich dann auf dem zentralen Platz des Ortes, um das Festmahl gemeinsam zuzubereiten.

Auf der Jagd nach dem Osterhasen in Neuseeland

Tierschützer und Hasen-Freunde überspringen diesen Absatz besser. Während der Rest der Ostern feiernden Welt Jagd auf Schokoladen-Hasen im Garten macht, machen die Neuseeländer ernst. In Otago findet an Ostern die Jagd auf echte Hasen statt.

Bei der "Great Easter Bunny Hunt" kämpfen rund 500 Jäger:innen um die begehrte Trophäe und 3.500 NZ-Dollar (rund 2.000 Euro) Preisgeld für das Erlegen der meisten Hasen.

Kreuzigung auf den Philippinen

Auf den Philippinen praktizieren sehr gläubigere Christen am Osterwochenende tatsächlich die Selbstkreuzigung und Selbstgeißelung. Die römisch-katholische Kirche kritisiert diese gefährliche Praxis und versucht, sie zu unterbinden.

Vorsicht vor den Osterhexen in Schweden

Am Gründonnerstag verkleiden sich in Schweden kleine Mädchen als påskkärringar, also als Osterhexen.

In Lumpen und alte Kleider gehüllt, mit geschminkten Gesichtern und Besen in der Hand, ziehen sie mit einem Kupferkessel los, in der Hoffnung, Leckereien von Freunden und Nachbarn zu sammeln.

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Die Tradition basiert auf dem Glauben, dass sich die Hexen früher kurz vor Ostern auf der fiktiven Wiese Blåkulla versammelten, um mit dem Satan zu intrigieren und Ränke zu schmieden.

Eierrollen in Schottland

In Schottland verzieren Menschen zusammen mit der Familie und Freunde die Schalen von Eiern. Ok, das machen sie auch in anderen Ländern. In Schottland aber versammeln sie sich mit ihren Eiern an Ostern auf den unzähligen Hügeln des Landes und lassen die Eier hinuterrollen.

Wessen Eier am weitesten rollen - ohne zu zerbrechen - wird als Sieger gekürt.

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