Kreative Küche in Estland: Eine kulinarische Reise

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Von Anca UleaSabine Sans
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Kennen Sie die estnische Küche? Eine neue Generation von Köchen und Gastronomen Esten wagen kulinarische Experimente - auf der Basis von saisonalen und regionalen Zutaten.

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Was wissen Sie über estnisches Essen? Für die meisten Menschen ist die Antwort: nicht viel. Die Gastronomieszene des baltischen Landes erlebt eine Art Renaissance, angeführt von innovativen jungen Köchen und Gastronomen, die aufregende neue Wege finden, um die estnische Küche bekannt zu machen.

Eine kulinarische Entdeckungsreise

In dieser Folge von "Discover Estonia" gehen wir auf eine kulinarische Reise. Die estnische Küche ist schwer zu definieren, selbst für viele Esten. Historisch gesehen basiert sie auf frischen lokalen Produkten wie Fisch, Fleisch und Gartengemüse. Die Esskultur des Landes wurde durch seine komplizierte Geschichte stark beeinflusst.

Die estnische Autorin für Essen, Wein und Reisen Kadri Kroon versucht, estnisches Essen zu erklären: "Wir sind sehr deutsch in unserer Esskultur, aber gleichzeitig haben wir ein großes sowjetisches Erbe. Es gibt viele Einflüsse von verschiedenen Invasoren, die einen Zugang zum Meer haben wollten. Aber in jüngster Zeit habe ich das Gefühl, dass wir gerade etwas Neues aufbauen, etwas, das für Estland völlig einzigartig ist."

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Die estnische Autorin für Essen, Wein und Reisen Kadri Krooneuronews

Kreative Gastronomieszene

Estlands kreative Gastronomen experimentieren und veredeln einheimische Spezialitäten. Das Land ist seit 2022 im Guide Michelin vertreten. Wir besuchen ein Restaurant, das in Tallinn neue Maßstäbe setzt. "Lee Restoran" in Tallinns Altstadt hat ein einzigartiges Konzept gefunden: Sie haben ein uraltes estnisches Gemeinschaftserlebnis neu erfunden.

"'Lee' selbst ist eines der ältesten Wörter der estnischen Sprache, es beschreibt die alte Feuerstelle, an der die Menschen früher zusammenkamen, um gemeinsam zu essen und zu lachen. Wir wollen die alte Freude, gemeinsam zu essen, an unsere Tische bringen", erklärt Kristjan Peäske. Er ist Miteigentümer des "Lee" und ausgebildeter Sommelier.

Er verleiht lokalen estnischen Produkten einen internationalen Touch mithilfe des kanadischen Küchenchefs Hiro Takeda. Er ist der Kopf hinter der Kombination estnischer Zutaten mit seiner weitgereisten Erfahrung:

"Die Speisekarte hier basiert in erster Linie, mehr als alles andere, auf meiner Entdeckung Estlands, als ich vor ein paar Jahren hierherkam und etwas von der Geschichte und der Kultur dieses Ortes entdeckte. Ich konnte meine persönlichen Reisen und meine Erziehung in die Kreation eines Menüs einfließen lassen, das unseren Gästen hoffentlich einige Überraschungen bietet."

Hiro zeigte uns drei seiner neuesten Gerichte - eine Spargeltorte der Saison, Sashimi aus heimischer Forelle und seine eigene kreative Interpretation eines klassischen estnischen Snacks namens "Kohuke".

Die Kombinationen sind überraschend, sowohl vertraut als auch völlig neu.

"Ich schätze es sehr, dass wir Menschen uns im Laufe der Zeit weiterentwickeln", so Kristjan Peäske.

"In unserem Restaurant denken wir ständig darüber nach, dass das, was wir sind, vielleicht nicht das ist, was uns weiterbringt. Veränderung ist das Schlüsselwort in diesem Geschäft."
Kristjan Peäske

Woher kommt die Leidenschaft?

Die Leidenschaft für gutes Essen kommt von Peäskes Elternhaus. Er ist auf dem Lande aufgewachsen, etwa hundert Kilometer von Tallinn entfernt. Seine Eltern betreiben ein kleines B&B in dem malerischen Dorf Väike-Lähtru, umgeben von Wald und Natur.

Reporterin Anca Ulea wird herzlich empfangen und bekocht. Mutter Helle kocht traditionelle estnische Hausmannskost: Hackfleischsauce mit Milch, Mehl, Zwiebeln und Kartoffeln.

Früher, als Estland noch unter sowjetischer Besatzung stand, bauten viele Familien - wie die von Kristjan Peäske - eigene Lebensmittel an.

Estland ist voller toller Entdeckungen gewesen: unglaubliche Natur, einzigartige Kultur, köstliches Essen. Aber was dieses Land wirklich einen Besuch wert macht, sind seine Menschen.

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