Es sind bekannte Gesichter und alte Namen, die auf dem Stimmzettel für die Präsidentenwahl in Guatemala am Sonntag ganz oben stehen. Nachnamen wie Rios, der an schlimme Menschenrechtsverletzungen durch Diktator Efrain Rios Montt in den Achtzigerjahren erinnert. Seine ultrarechte Tochter Zury führte mit einem Law-and-Order-Programm lange die Umfragen an.
Oder Sandra Torres, die für die sozialdemokratische Partei UNE schon mehrfach vergeblich kandidierte, dafür mal mit Präsident Álvaro Colom (2008 bis 2012) verheiratet war und sich extra von ihm scheiden ließ, um als Präsidentin kandidieren zu können. Torres gilt als machtbewusst, ideologisch flexibel, und sie wird auch wegen ihres fehlenden Charismas in der Bevölkerung kritisiert. Und dann ist da noch Edmond Mulet, ein Politiker, der vielleicht im Ausland bekannter ist als in seiner Heimat selbst. Er war Botschafter, arbeitete für die Vereinten Nationen und leitete zweimal die schwierige UN-Haiti-Mission Minustah. Mulet wird politisch der Mitte zugerechnet, gilt als versiert, aber auch als extrem langweilig.