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Explosion in Moschee in Syrien: Mindestens sechs Tote bei Freitagsgebet

Damaskus, Syrien, am Mittwoch, dem 20. Oktober 2021.
Damaskus, Syrien, am Mittwoch, dem 20. Oktober 2021. Copyright  AP/AP
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Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Homs. Laut Behörden könnte ein Anschlag die Ursache sein.

Bei einer Explosion in der Imam-Ali-ibn-Abi-Talib-Moschee im Stadtteil Wadi al-Dhahab in der syrischen Stadt Homs sind während des Freitagsgebets mindestens sechs Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Das geht aus einer ersten Bilanz hervor.

Rettungskräfte eilten zum Ort des Geschehens, um die Verletzten zu versorgen, während Sicherheitskräfte einen strengen Sicherheitskordon errichteten.

Unterdessen verbreiteten Aktivisten in sozialen Netzwerken Bilder, die der Gruppierung "Ansar al-Sunna" zugeschrieben werden und ein mutmaßliches Bekennerschreiben zu dem Angriff zeigen sollen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bislang nicht. Die Gruppe war in der Vergangenheit durch wiederholte Drohungen aufgefallen, mehrheitlich alawitische Gebiete in Homs, Tartus und Latakia anzugreifen.

Wie Euronews aus lokalen Quellen im Stadtteil Wadi al-Dhahab erfuhr, richteten die Sicherheitskräfte einen Sicherheitsring ein, bargen Verletzte und Tote und nahmen Ermittlungen auf. Zudem wurden mehrere Zufahrtsstraßen zum Explosionsort teilweise gesperrt.

Lage seit Wochen angespannt

Bereits Ende November hatte die Stadt Homs eine Phase erheblicher Spannungen erlebt, nachdem ein Tötungsdelikt konfessionelle Spannungen angeheizt hatte. Die Behörden reagierten mit raschen Maßnahmen zur Eindämmung der Lage: Sicherheitskräfte wurden verstärkt eingesetzt, eine Ausgangssperre verhängt und offizielle Stellen riefen die Bevölkerung zur Besonnenheit auf.

Das Verbrechen, bei dem ein Ehepaar getötet wurde, das einem der bekanntesten Beduinenstämme angehörte, löste eine neue Welle konfessioneller Spannungen in Homs aus – der drittgrößten und zugleich ethnisch vielfältigsten Stadt Syriens.

Die Leichen der beiden Eheleute wurden in ihrem Haus im Süden der Stadt gefunden. Der Leichnam der Frau wies Brandspuren auf, zudem wurden am Tatort Parolen mit konfessionellem Hintergrund entdeckt, wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete.

Darauf folgte eine Serie von Vergeltungsangriffen, die die Behörden dazu veranlasste, am Sonntagabend eine Ausgangssperre zu verhängen und diese bis Montagabend zu verlängern. In der Folge ging die Gewalt laut der Agentur schrittweise zurück.

Die jüngsten Explosionen ereigneten sich einen Tag nach einer deutlichen Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen durch syrische Streitkräfte während der Weihnachtsfeierlichkeiten. Parallel dazu liefen Sicherheitsoperationen in Koordination mit der internationalen Koalition gegen Zellen der Terrororganisation IS in mehreren Regionen Syriens, insbesondere im Umland von Damaskus.

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