Die Idee von Griechenlands Finanzminister Varoufakis, normale Bürger als Steuerfahnder einzusetzen, stößt auf wenig Gegenliebe.
Der Vorschlag der griechischen Regierung, normale Bürger als Amateur-Steuerfahnder einzusetzen, stößt auf ein geteiltes Echo. Die Idee war, dass etwa Studenten, Touristen oder Hausfrauen mit Video- oder Audiorekordern ausgerüstet werden und damit zum Beispiel in Gaststätten dokumentieren, ob Steuern hinterzogen werden.
Eine Frau meinte: “Wenn sie Steuerhinterziehung angehen wollen, sollten sie die Leute belangen, die Steuern hinterziehen, indem sie ihr Geld ins Ausland bringen.”
Die griechischen Oppositionsparteien Nea Dimokratia und Pasok bezeichneten den Vorstoß von Finanzminster Yanis Varoufakis als lächerlich und ungesetzlich.
Andere haben Verständnis, etwa die niederländische Touristin Amy de la Lombe: “Wenn ich hier leben würde, würde ich das tun, denn ich verdiene dabei Geld und helfe meinem Land. Wenn alle ihre Steuern zahlen würden, wäre das besser, denn sie könnten alles zahlen. Ich halte das für eine gute Idee.”
Der Vorschlag war Teil der Reform-Liste, die Varoufakis an die Eurogruppe geschickt hatte. Steuerhinterziehung ist eine großes Problem in Griechenland. Pro Jahr, so schätzt der Dachverband der griechischen Industrie, gehen dem hellenischen Fiskus dadurch rund 30 Milliarden Euro durch die Lappen.