Die schwedische Staatsanwaltschaft will Wikileaks-Gründer Julian Assange in London vernehmen.
Assange soll in London verhört werden
Die schwedische Staatsanwaltschaft will Wikileaks-Gründer Julian Assange in London vernehmen. Die schwedische Justiz ermittelt gegen Assange wegen sexuellen Missbrauchs. Die Einvernahme sei erforderlich, weil einige der Taten, die Assange vorgeworfen werden, im August 2015 verjährten, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.
Assanges Rechtsanwalt Per Samuelson begrüßte den Vorschlag, griff aber gleichzeitig die Staatsanwaltschaft scharf an.
“Letztendlich hat die Staatsanwaltschaft nach dem August 2010 vier Jahre lang nichts getan. Das verstößt eindeutig gegen schwedisches Recht. Das hat Herrn Assange schwer geschadet, aber auch den Frauen, deren Fall vier Jahre lang nicht gehört wurde und dem Gericht, denn Zeugen vergessen Dinge. Und je mehr Zeit verstreicht, desto schlechter werden die Beweise. Jetzt sind sie schlechter als 2010”, meinte Samuelson.
Assange hält sich in der ecuadorianischen Botschaft in London auf. Er möchte verhindern, dass Großbritannien ihn an Schweden überstellt. Assange befürchtet, dass die Missbrauchsvorwürfe als Vorwand dienen, um ihn nach Schweden zu bekommen, von wo er dann an die USA ausgeliefert werden könnte.
Die USA wollen Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente vor Gericht stellen.