Atomabkommen: Jubel in Teheran - Warnungen aus Israel

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Von Euronews
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In Teheran feierten Tausende das im fernen Lausanne geschlossene Rahmenabkommen zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe. Israels Regierungschef reagierte umgehend auf die Einigung.

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Für sie ist die Einigung im Atomkonflikt allemal ein Durchbruch: Tausende feierten in Teheran das im fernen Lausanne geschlossene Rahmenabkommen zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe. In der Nacht gab es spontane Hupkonzerte und Straßenfeste.

In der iranischen Hauptstadt setzen viele große Hoffnungen in die Lockerung der Wirtschaftssanktionen – und wünschen sich einen neuen Blick auf ihr Land: “Ich hoffe, dass alle glücklich leben können”, so ein Teheraner. “Ich hoffe, dass die Welt unser Land versteht, wir sind nicht anders als andere Länder. Wir wollen keinen Terrorismus. Wir verdienen es endlich frei zu leben.”

Thousands of ppl welcome .jzarif</a> in <a href="https://twitter.com/hashtag/Tehran?src=hash">#Tehran</a>, praising his efforts, right now! <a href="https://twitter.com/hashtag/IranTalks?src=hash">#IranTalks</a> <a href="http://t.co/PKt3SwAbzy">pic.twitter.com/PKt3SwAbzy</a></p>&mdash; Omid Memarian (Omid_M) April 3, 2015

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte nach dem achttägigen Verhandlungsmarathon in Lausanne vor verfrühter Jubelstimmung. Es sei jedoch gelungen, Hindernisse für eine endgültige Einigung aus dem Weg zu räumen. Das Rahmenabkommen sei ein Schritt vorwärts, so auch sein französischer Kollege. Ziel sei, dass der Iran unter keinen Umständen Atomwaffen herstelle. Alle Diskussionen hätten unter dieser Prämisse stattgefunden. Das Abkommen solle eine zivile Nutzung des Atomprogramms gestatten, eine militärische Nutzung, der Weg zur Atombombe, sei ausgeschlossen.

Vollständige Erklärung von AM #Steinmeier zur Eckpunkte-Vereinbarung mit #Iran: http://t.co/XZaDa35r8R#IranTalkspic.twitter.com/jFpUlyeOdQ

— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) April 2, 2015

Israel reagierte mit mahnenden Worten auf die Einigung von Lausanne. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berief Freitag eine Sitzung seines Kabinetts und von Sicherheitsexperten ein. Dabei solle das Rahmenabkommen besprochen werden, berichteten israelische Medien.

Any deal must significantly roll back Iran’s nuclear capabilities and stop its terrorism and aggression. #IranTalkspic.twitter.com/BOQ7YcHxyn

— בנימין נתניהו (@netanyahu) 2. April 2015

Die Einigung zwischen den fünf UN-Vetomächten und Deutschland mit dem Iran sieht vor, dass Teheran zwei Drittel seiner Zentrifugen abstellt und sein Atomprogramm bis zu 25 Jahre lang kontrollieren lässt. Ein endgültiges Abkommen soll bis Ende Juni stehen. Bis dahin bleiben die Wirtschaftssanktionen in Kraft.

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