Fünf Jahre nach Absturz der Präsidentenmaschine: Polen gedenkt der Opfer von Smolensk

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Fünf Jahre nach dem Absturz der Präsidentenmaschine über dem russischen Smolensk gedenkt Polen der Opfer. An der zentralen Zeremonie auf dem

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Fünf Jahre nach dem Absturz der Präsidentenmaschine über dem russischen Smolensk gedenkt Polen der Opfer. An der zentralen Zeremonie auf dem Militärfriedhof Powazki in Warschau nahmen auch Regierungschefin Ewa Kopacz und Präsident Bronislaw Komorowski teil.

Bei dem Unglück auf dem Weg zu einer Gedenkfeier waren 96 Menschen ums Leben gekommen, darunter Präsident Lech Kaczynski, Oberkommandeure des polnischen Militärs, mehrere Mitglieder des Parlamentspräsidiums, Abgeordnete und Senatoren.

Die nationalkonservative Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit von Jaroslaw Kaczynski, Zwillingsbruder des verstorbenen Präsidenten, gedachte der Opfer vor dem Präsidentenpalast in Warschau. Kaczynski – der am 10. April 2010 ebenfalls auf der Passagierliste stand, den Flug aber nicht antrat – hatte den Absturz als “Mord” bezeichnet. Nach einem Zeitungsartikel hatte es Spekulationen über eine mögliche Explosion an Bord gegeben. Pannen bei den Ermittlungen und Fehler bei der Identifizierung der Leichen nährten die Anschlagstheorien zusätzlich.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind immer noch nicht abgeschlossen. Jetzt veröffentlichte Blackboxaufzeichnungen werfen neue Fragen auf: Demnach könnte der damalige Luftwaffenchef vor dem Absturz im Cockpit gewesen sein. Auf den Aufzeichnungen sei Andrzej Blasik “oder eine andere Person mit einer ähnlichen Stimme” zu hören gewesen, heißt es in den Veröffentlichungen. In Polen war spekuliert worden, Blasik könnte Druck auf die Piloten ausgeübt haben, trotz Nebels und schlechter Wetterbedingungen in Smolensk zu landen. Russische Ermittler hatten das bereits zuvor angeführt, wie Spiegel Online berichtete.

Eine Untersuchungskommission des polnischen Innenministeriums mit Luftfahrtexperten geht jedoch von menschlichem Versagen aus, genauer von Pilotenfehlern. Der Chef der Warschauer Militärstaatsanwaltschaft, Ireneusz Szelag, sieht auch Hinweise auf eine Mitschuld der russischen Fluglotsen. So soll der Flughafen in Smolensk nicht für eine Landung bei dichtem Nebel geeignet gewesen sein. Zudem hätten die Lotsen das Cockpit mit falschen Daten versorgt und zu spät informiert. Auch das Wrack der Maschine wurde zum Streitpunkt zwischen Moskau und Warschau. Fünf Jahre nach dem Absturz haben die russischen Behörden das Wrack nicht an Polen zurückgegeben.

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