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Weitere Sabotage in Polen? Patronen auf den Gleisen gefunden

Gewehrpatronen, die an Eisenbahnschienen in der Nähe von Ostrowiec Wielkopolski befestigt sind.
Gewehrpatronen, die an Eisenbahnschienen in der Nähe von Ostrowiec Wielkopolski befestigt sind. Copyright  Wielkopolska Policja.
Copyright Wielkopolska Policja.
Von Mateusz Jaronski & Euronews
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Polizeibeamte haben in Polen Gewehrpatronen entdeckt, die mit Kupferdraht an Eisenbahnschienen befestigt waren. In dem Land läuft derzeit die Militäroperation "Horizon" zum Schutz der Infrastruktur.

Das Bild zeigt zwei mit Draht zusammengebundene Patronen, die an der Halterung einer Eisenbahn-Schiene befestigt sind.

Es handelt sich um eine so genannte Platzpatrone ohne Kampfeigenschaften, die kein Geschoss enthält. Ihr Hauptzweck ist es, einen Knall zu verursachen.

Die Patronen wurden auf einem Bahnabschnitt in der Nähe von Ostrów Wielkopolski gefunden, auf dem keine Züge fahren.

Provokation oder Ablenkung?

Die Polizei sagt, dass es sich um eine Provokation, einen Scherz oder einen Test handeln könnte, um zu sehen, wie die Dienste auf diese Art von Vorfällen reagieren. Man würde die Verantwortlichen suchen. Sie würden strafrechtlich verfolgt werden. Zurzeit wird am Tatort an der Identifizierung der Täter gearbeitet.

Erst vor Kurzem wurde ein Anschlag auf eine Bahnstrecke zwischen Warschau und Lublin verübt. Die nun gefundenen Patronen wirken nach dem Vorfall besonders beunruhigend. Ministerpräsident Donald Tusk hat daher beschlossen, die dritte Alarmstufe auszurufen. Diese wird in Situationen eingesetzt, in denen die polnischen Bürger und die kritische Infrastruktur des Landes gefährdet sind.

Außerdem wurde am 21. November die Operation Horizon in Polen gestartet. Ihr Ziel ist es, Ablenkungsmanöver zu bekämpfen und kritische Infrastrukturen zu schützen. Einzelheiten wurden auf einer gemeinsamen Konferenz von Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz, dem Chef des Innenministeriums Marcin Kierwiński und dem Generalstabschef der polnischen Armee, General Wiesław Kukuła, bekannt gegeben. An der Aktion nehmen bis zu 10.000 Soldaten aller Waffengattungen teil, die die Arbeit anderer uniformierter Dienste unterstützen.

"Unsere Ziele sind die Unterstützung der dem Innen- und Verwaltungsminister unterstellten Dienststellen, die Verhinderung von Sabotage- und Ablenkungshandlungen, die Einschränkung der Handlungsfreiheit potenzieller Täter und die Einführung zusätzlicher Risiken für sie, die ihre Handlungen unrentabel und inakzeptabel machen, sowie die Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger, die zu einer aufmerksameren Beobachtung des unmittelbaren Umfelds und zur Meldung besorgniserregender Situationen aufgefordert werden sollen" - teilte der Chef des Generalstabs der polnischen Armee, General Wiesław Kukuła, mit.

Am Donnerstagabend gab Präsidentensprecher Rafal Leskiewicz in den sozialen Medien bekannt, dass Karol Nawrocki "den Befehl über den Einsatz von Truppen und Unterabteilungen der Streitkräfte in Polen zur Unterstützung der Truppen und Unterabteilungen der Polizei im Rahmen der Operation 'Horizont' unterzeichnet hat".

Am 15. und 17. November fanden zwei Anschläge auf der Strecke Warschau-Lublin statt. In der Ortschaft Mika wurde durch eine Sprengstoffdetonation ein Bahngleis beschädigt. Der zweite Vorfall ereignete sich in der Nähe von Pulawy, in der Nähe des Bahnhofs Gołąb, wo ein Zug mit 475 Fahrgästen aufgrund der beschädigten Infrastruktur plötzlich bremsen musste.

Am Tag nach den Vorfällen gab Ministerpräsident Donald Tusk bekannt, dass zwei ukrainische Staatsangehörige, die mit russischen Spezialdiensten zusammenarbeiten, für die Sabotage verantwortlich sein sollen.

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