Gut eine Woche nach dem Anschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf die Universität in Garissa hat die kenianische Regierung die UN dazu
Gut eine Woche nach dem Anschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf die Universität in Garissa hat die kenianische Regierung die UN dazu aufgefordert, das Flüchtlingslager Dabaab zu schließen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR solle das Camp innerhalb von drei Monaten nach Somalia verlegen, sonst werde Kenia das selbst erledigen, so Vizepräsident William Ruto.
Laut Regierung leben über 600.000 Menschen in dem Lagerkomplex in der Nähe der Grenze zu Somalia. Die UN zählt 350.000 registrierte Bewohner, die meisten davon sind vor dem Bürgerkrieg aus dem Nachbarland geflohen. Die Sicherheitslage in Somalia ist weiter kritisch, sodass eine Verlagerung von Dadaab über die Grenze nur schwer vorstellbar erscheint. Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks in Kenia sagte, bislang sei man über den Beschluss der Regierung nicht offiziell unterrichtet worden.
Kenia geht davon aus, dass sich in dem Lager Milizen der islamistischen Al-Shabaab verstecken und ausbilden. Nach dem Anschlag in Garissa mit fast 150 Toten werde sich Kenia verändern, so wie sich auch die USA nach 9/11 verändert haben, so Ruto. Die Regierung verhängte Ausgangssperren in Grenzgebieten und habe mit dem Bau eines 700 Kilometer langen Grenzwalls begonnen. Sicherheitskontrollen wurden verstärkt, die Einstellung 10.000 neuer Polizisten versprochen.
Um Al-Shabaab zu stoppen, hat Kenia rund 5000 Soldaten nach Somalia entsandt. Die Anschläge der Islamisten richten sich gegen diesen Einsatz.