Amnesty International: Irak versinkt immer mehr in religiöser Gewalt

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Von Euronews
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Vor genau einem Jahr fiel die irakische Stadt Mosul in die Hände der Miliz Islamischer Staat. Die Eroberung der zweitgrößten Stadt des Landes bildete

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Vor genau einem Jahr fiel die irakische Stadt Mosul in die Hände der Miliz Islamischer Staat. Die Eroberung der zweitgrößten Stadt des Landes bildete in vielerlei Hinsicht einen Wendepunkt im Kampf gegen die Dschihadisten. Sie markierte auch den Beginn eines Jahres voller Terror.

Der Irak sei seit dem in einem Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt gefangen, so Amnesty International in einem so eben veröffentlichten Bericht.

Auf Übergriffe des sunnitischen Miliz Islamischer Staat folgten immer wieder Racheakte der regierungsnahen schiitischen Milizen, so die Organisation.

Doch wie ist es den Menschen in Mosul in den vergangenen zwölf Monaten ergangen? Es gibt nur wenige Bilder aus der zweitgrößten irakischen Stadt. Ein vom IS veröffentlichtes Video soll Einwohner zeigen, die die Eroberung Ramadis durch die Dschihadisten feiern.

The Iraqi city of Mosul is transformed a year after Islamic State capture http://t.co/VxeXkaAJfZpic.twitter.com/3IcUvpr0lv

— Wall Street Journal (@WSJ) 10. Juni 2015

Doch auch wenn es nur wenige Informationen gibt, eine Tasache ist doch unbestritten:Die Miliz Islamischer Staat ist heute mächtiger als es Al Qaida je war – finanziell gesehen, militärisch und organisatorisch.

Die irakische Regierung zeigt sich dagegen immer wieder unfähig, eine effektive Strategie gegen die Dschihadisten zu entwickeln.

Die Krisenbeauftragte von Amnesty International, Donatella Rovera, warnt daher, der Irak drohe immer tiefer in einen Teufelskreis aus ethnisch und religiös motivierter Gewalt zu rutschen

In Barwana richteten schiitische Milizionäre beispielsweise 45 Jungen und Männer hin. Nach den Recherchen von Amnesty International überfiel die Miliz das Dorf, um “sunnitische Araber” zu töten. 65 Schauplätze von Gewalt und Gegengewalt dokumentiert die Organisation in ihrem Bericht.

Nouri al Maliki gelang es als Regierungschef acht Jahre lang nicht, diesen Bruderkampf zwischen Sunniten und Schiiten zu stoppen. Im August trat er zurück. Amnesty International Resümee der vergangenen zwölf Monate ist entsprechend düster: Der Irak sei geschwächter und zerrissener als je zuvor und drohe immer tiefer, in den Teufelskreis ethnisch und religiös motivierter Gewalt zu rutschen

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