Am Weltflüchtlingstag hat die UN die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufgefordert: 2014 gab es weltweit die meisten Flüchtlinge seit Beginn der Aufzeichnungen.
Durch bewaffnete Konflikte und Verfolgung sind nach UN-Angaben 2014 fast 60 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben worden. Das geht aus dem UN-Bericht zur weltweiten Flüchtlingslage mit dem Titel “Die Welt im Krieg” hervor.
Flüchtlinge haben das Potential, Länder wieder aufzubauen und zu stabilisieren.
Anlässlich des Weltflüchtlingstags haben die UN-Sondergesandte Angelina Jolie und der UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres ein Auffanglager für syrische Flüchtlinge im türkischen Mardin besucht. Guterres wies auf das Ausmaß der weltweiten Kriege und Konflikte hin: “In großen Teilen der Welt herrscht heute Chaos. Der UN-Sicherheitsrat ist dem nicht gewachsen. Weil ein übergeordnetes, globales System oder eindeutige Machtverteilungen fehlen, konnten sich Straflosigkeit und Unvorhersehbarkeit durchsetzen. Jeder kann heute überall einen Konflikt lostreten, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden”.
Die US-Schauspielerin und engagierte Menschenrechtlerin Angelina Jolie plädierte dafür, Flüchtlinge am Wiederaufbau ihrer Länder zu beteiligen: “Es ist an der Zeit, dass Menschen die Notlage von Flüchtlingen erkennen und man ihre Bedeutung anerkennt. Wir müssen sie schützen und in sie investieren. Sie sind kein Problem sondern Teil der Lösung einer globalen Krise. Sie haben das Potential, Länder wieder aufzubauen und zu stabilisieren”.
Weltweit fanden Solidaritätskundgebungen statt. In Rom veranstalteten Menschenrechtsgruppen einen Protest unter dem Motto “Lasst uns den Totschlag jetzt beenden”. In Berlin-Kreuzberg demonstrierten rund 2.500 Menschen für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen und gegen die europäische Griechenlandpolitik. Den Protest unter dem Motto Europa.Anders.Machen. hatte ein Bündnis linker Gruppen organisiert.
Hollywood star and UNHCR Goodwill Ambassador Angelina Jolie has arrived in Turkey's Mardin to visit Syrian refugees pic.twitter.com/94nKE1nMLK
— ANADOLUAGENCY (ENG) (@anadoluagency) June 20, 2015