In Reaktion auf den Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei hat Moskau eine Reihe von Wirtschaftssanktionen angekündigt. Mehrere
In Reaktion auf den Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei hat Moskau eine Reihe von Wirtschaftssanktionen angekündigt. Mehrere russische Reisebüros haben bereits sämtliche Fahrten in die Türkei bis Ende des Jahres gestrichen.
Ministerpräsident Dmitri Medwedew kündigte nun weitere Strafmaßnahmen an: “Die russische Regierung erarbeitet eine Liste von Einfuhrbeschränkungen und -verboten, die für Anbieter aus der Türkei auf russischem Territorium gelten werden. Diese betreffen Importprodukte, Dienstleistungen und gemeinsame Projekte sowie eine Reihe von anderen Maßnahmen.”
Der geplante Einfuhrstop betrifft zunächst türkisches Obst und Gemüse, soll aber auf andere Produkte ausgeweitet werden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigte sich enttäuscht von den russischen Maßnahmen: “Im Moment gibt es Drohungen wie den Stop von geplanten Projekten oder die Unterbrechung von Handelsverbindungen. Ist dies die richtige Art, wie Politiker mit einem Konflikt umgehen sollten?”
An der türkisch-russischen Grenze staut sich bereits der Lastverkehr. Aber die russischen Strafmaßnahmen könnten schon bald den Bau der geplanten Gaspipeline Turkish Stream betreffen. Auch der Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks durch die russische Atomholding Rosatom könnte dem diplomatischen Konflikt zum Opfer fallen.