Die Terrormiliz ISIL hat in Syrien einen Teil der etwa 400 am Sonntag entführten Zivilisten überraschend wieder freigelassen. 270 Menschen, darunter
Die Terrormiliz ISIL hat in Syrien einen Teil der etwa 400 am Sonntag entführten Zivilisten überraschend wieder freigelassen. 270 Menschen, darunter vor allem Frauen, Kinder und Ältere, seien wieder in Freiheit, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit.
ISIL hatte am Wochenende eine Offensive auf eine regierungstreue Enklave in der östlichen Stadt Deir El Zor begonnen und einige Vororte eingenommen. Augenzeugen zufolge verübten die Extremisten dabei ein Massaker, zahlreiche Familien regimetreuer Kämpfer wurden anschließend entführt. Die Region wird fast vollständig von ISIL kontrolliert.
Die restlichen Verschleppten, mutmaßlich Männer im kampffähigen Alter, sollen weiterhin in der Gewalt der Dschihadisten sein.
Ehemalige Gefangene von ISIL berichten von regelmäßiger Folter. “Das Wichtigste für Daesh ist, die Leute zu terrorisieren”, berichtet ein Augenzeuge, der schon vor längerer Zeit freikam. “Sie versuchen den Eindruck zu erwecken, dass sie ein ausgefeiltes Sicherheitssystem haben. In Wahrheit geht es aber nur um Informationen.”
Dabei seien Religion und Scharia für viele Kämpfer nur ein Vorwand, erzählt der Mann. Während seiner Gefangenschaft hätten ihn die Dschihadisten einmal gar vor der Inspektion durch einen ISIL-Prediger versteckt. Denn der habe Folter abgelehnt und geforderte, Männer, die ohne Anklage gefangen gehalten würden, nach spätestens 30 Tagen wieder freizulassen.