Putin und die Krise: "Ich hoffe, und ich bin mir fast sicher, dass das eine vorübergehende Situation ist"

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Von Euronews
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Angesichts der schweren Rezession in Russland hat Präsident Wladimir Putin die Bürger zum Durchhalten aufgerufen. In seiner traditionellen

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Angesichts der schweren Rezession in Russland hat Präsident Wladimir Putin die Bürger zum Durchhalten aufgerufen. In seiner traditionellen Bürgersprechstunde «Direkter Draht» verwies er auf die Selbstheilungskräfte, etwa gegen zu fast 13 Prozent Geldentwertung 2015. Die Wirtschaftskrise dominiert die Sorgen der Russen, das zeigten die – sorgfältig vorgesiebten – Fragen.

Wladimir Putin, russischer Präsident:

“Ich hoffe, und ich bin mir fast sicher, dass das (Wirtschaftskrise) eine vorübergehende Situation ist und dass die Preise Schritt für Schritt wieder sinken werden – während sich die Regale mit lokal produzierten Lebensmitteln füllen.”

Rather than sanctions, primary reasons for Russia's economic woes have been oil price and budget dependence on oil. https://t.co/0qK8zrJidA

— Martin Miszerak (@MartinMiszerak) 13 avril 2016

Ölpreis-Absturz und westliche Sanktionen in der Ukraine-Krise setzen Russlands Wirtschaft schwer zu. Viele Russen klagen über sinkende Löhne und steigende Preise, sie sorgen sich um ihre Jobs. In diesem Jahr erwarte die Regierung noch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent, für 2017 rechne sie mit 1,4 Prozent
Wachstum, so Putin.

Wladimir Putin, russischer Präsident:

“Unsere Wirtschaft hat sich noch nicht erholt, aber der Trend ist positiv. Das Bruttoinlandsprodukt ging (im Jahr 2015) um 3,7 Prozent zurück, in diesem Jahr nach den Erwartungen der Regierung nur noch leicht.”

Die “minus 0,3 Prozent” des russischen Wirtschaftsministeriums stehen im Kontrast zu -1,8% des IWF und selbst die russische Zentralbank rechnet mit minus 1,5 Prozent.

Putin räumte ein, dass sich die Struktur der oft noch sowjetisch geprägten russischen Wirtschaft
ändern müsse. Viel zu oft würden Mittel verschwendet.

Über den Ölpreis – er soll in wenigen Tagen bei einem Treffen der wichtigsten Ölförderstaaten in Doha/Katar stabilisiert werden – sprach Putin, als ihn jemand nach seinem Privatleben fragte. Die Menschen hätten ihn
gewählt, damit er sich um andere Dinge kümmere. Etwa um den Ölpreis.

Russland ist typisch für den Teufelskreis vieler Ölstaaten: Je niedriger der Ölpreis, desto mehr Barrel müssen sie fördern und verkaufen, um ihre Staatskassen zu füllen – was die Preise weiter sinken lässt. Russland hat im März so viel Öl gefördert wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Trotz der Vereinbarung mit Saudi-Arabien, Katar und Venezuela, die Fördermenge zumindest einfrieren zu wollen, schraubte das Land seine Produktion auf durchschnittlich 10,91 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag nach oben, so Daten des russischen Energieministeriums.

Aktuell: Russia Increases Oil Production, Oil Price Dips Further: However, the latest oil production update by… https://t.co/kl4VdNlwNn

— Aktuelle Nachrichten (@nachrichten_com) 2 avril 2016

Ob die Stimmung in der russischen Wirtschaft «schwarz oder weiß» sei, wurde Putin gefragt. «Grau» lautete seine Antwort.

su mit dpa

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