In Paris und anderen französischen Städten haben sich erneut zahlreiche Menschen an neuen Demonstrationen gegen die geplante Arbeitsmarktreform
In Paris und anderen französischen Städten haben sich erneut zahlreiche Menschen an neuen Demonstrationen gegen die geplante Arbeitsmarktreform beteiligt. Nach offiziellen Schätzungen gingen insgesamt 170.000 Menschen auf die Straße. Die Gewerkschaft CGT verzeichnete eine halbe Million Teilnehmer.
Die Zugeständnisse der Regierung reichen nicht aus
Gewerkschaften und Jugendverbände wehren sich seit Monaten gegen den Gesetzentwurf, der das Arbeitsrecht flexibler gestalten soll.
Jean-Claude Mailly, Chef der Gewerkschaft “Force ouvrière”, sagte in Paris:
“Wir bleiben hartnäckig, auch gegen Widerstände, damit der Gesetzentwurf komplett geändert wird. Das ist noch nicht der Fall. Die Zugeständnisse der Regierung reichen nicht aus.”
Philippe Martinez, Vorsitzender der Gewerkschaft CGT:
“Immer wenn die Gewerkschaften zusammenstehen, haben wir größere Chancen. Das war schon im Fall der unregelmäßig beschäftigten Künstler und Techniker so. Da hat die Mobilisierung auch dazu geführt, dass die Arbeitgeber gegenüber den Gewerkschaften eingelenkt haben.”
In Paris und Marseille kam es am Rande der Demonstrationen zu gewaltsamen Ausschreitungen. Die Polizei setzte Tränengas gegen Randalierer ein, die Sicherheitskräfte attackiert hatten. Laut Innenminister Bernard Cazeneuve erlitten 24 Polizisten teilweise schwere Verletzungen. Landesweit wurden nach Polizeiangaben 124 Randalierer vorübergehend festgenommen.
Die Polizeipräfektur in Paris verzeichnete zunächst acht verletzte Beamte. Einer von ihnen erlitt schwere Verletzungen
#manifestation Dégradations et jets de projectiles: 8 policiers blessés dont 1 grièvement. 8 interpellations pic.twitter.com/pUZKkJq47M
— Préfecture de police (@prefpolice) 28 avril 2016
Durch die Proteste kam es auch zu Flugausfällen und Verspätungen auf den beiden Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly.
Die Reformpläne sollen in der kommenden Woche im Parlament debattiert werden.