Viele Bewohner von Marseille haben genug. Sie haben eine Kampagne gegen Airbnb gestartet und denuzieren die Vermieter und deren Profitgier.
Menschen, die im Zentrum von Marseille wohnen, rebellieren gegen AirBnB. Einige Monate vor den olympischen Segelwettbewerben und Fußballturnieren in der südfranzösischen Stadt läuft eine Kampagne gegen die Online-Plattform für Kurzzeitvermietungen. Zu lesen auf manchen der Plakate: "Airbnb bringt unsere Viertel um"
Andere Plakate gehen einen Schritt weiter, sie prangern die Saisonvermieter an, teilweise sogar mit Foto. "Ich mag keine Denunziation, aber ich verstehe, dass einige Leute die Nase voll haben", sagt ein Mann auf der Straße. Auf den Plakaten ist zu lesen "Airbnb Händler", Name des Vermieters, Adresse der Wohnung, Preis pro Nacht, sowie die Brandmarkung "zertifizierter Nachbarschaftskiller".
Eine junge Frau meint, es gebe eindeutig ein Problem in der Stadt mit der Zunahmen von Airbnb-Wohnungen. Auch mit Grafittis an den Hauswänden brandmarken die Gegner die Ferienunterkünfte, die sich häufig an kleinen Schlüsselkästen mit Zahlencodes an den Eingängen erkennen lassen. "Tod den Rollkoffern" liest man da zum Beispiel.
Rund 12.000 Airbnb Unterkünfte soll es in Marseille geben, die gerne von Wochenend-Touristen genutzt werden. Das Gewinnstreben einiger Eigentümer von Mietwohnungen verschärft die Auswirkungen der Wohnungskrise, die im Zentrum von Marseille spürbar ist.