Merkel nach Armenien-Resolution: "Deutschland und die Türkei verbindet vieles"

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Von Euronews
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Trotz Kritik von türkischer Seite hat der Deutsche Bundestag die Armenien-Resolution fast einstimmig verabschiedet.

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Trotz Kritik von türkischer Seite hat der Deutsche Bundestag die Armenien-Resolution fast einstimmig verabschiedet. Damit wird der Massenmord an bis zu 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich 1915 als Völkermord eingestuft. Die Türkei lehnt diese Bezeichnung ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte:

“Was die Abstimmung im Deutschen Bundestag anbelangt, so will ich deutlich machen, dass Deutschland und die Türkei ja vieles verbindet. Und auch wenn man in einer bestimmten Frage unterschiedlicher Meinung ist, dann ist die Breite unserer Beziehungen, die Breite auch unserer freundschaftlicher und strategischer Beziehungen so groß, von den Verteidigungsfragen angefangen über viele andere Fragen und nicht zuletzt die drei Millionen türkischstämmigen Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben.”

Nach der Abstimmung feierten Armenier in Berlin die Entscheidung des Bundestags:

“Unser Beispiel ist ein Beweis dafür, dass das niemals vergessen wird, dass nichts vergessen wird, wenn man solche Gräueltaten verübt – auch heutzutage”, so eine Armenierin.

Ein Mann sagte: “Das ist natürlich super, aber es ist sehr traurig, dass diese deutsche Regierung, die ja so intelligent ist und ihre eigene Geschichte hinter sich hat, dass sie so lange gebraucht hat, um das durchzukriegen.”

In Deutschland leben zwischen 50.000 und 60.000 Armenier.

Einzige Gegenstimme bei #ArmenienResolution kam von der Leipziger CDU-Abgeordneten Bettina Kudla: https://t.co/YAUKnEO5tb

— MDR Aktuell (@MDRaktuell) 2. Juni 2016

Die wesentlichen Punkte der Armenien-Resolution https://t.co/Of46H34w0k#ArmenienResolution

— tagesschau (@tagesschau) 2. Juni 2016

Sind die Verbrechen an den Armeniern Völkermord? Die FAZ beleuchtet den schwierigen juristischen Hintergrund in einem Gastbeitrag. Der Autor, Prof. Kai Ambos, kommt zu dem Schluß, “dass man sich für die Armenien-Frage, ein endgültiges Urteil bis zu dem Bericht einer unabhängigen, juristisch beratenen Historikerkommission vorbehalten sollte.”

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