USA: Rumpeliger Parteitagsstart der Republikaner

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Turbulenter Auftakt des Republikanerparteitags in Cleveland.

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Turbulenter Auftakt des Republikanerparteitags in Cleveland. Dabei sorgte nicht Donald Trump, der hier zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, für Aufsehen, sondern seine Frau Melania. Die Rede der gebürtigen Slowenin war in Teilen identisch mit der Rede Michelle Obamas vom Nominierungsparteitag der Demokraten 2008.

Eine Republikaner-Wählerin verteidigt Melania Trump, sie sagt: “Sagen wir so: Vielleicht hat sie die Ansprache noch nie gehört und dann kamen ihr Dinge in den Sinn, die sie aufgeschrieben hat, mit ihrem ethnischen Hintergrund. Ich finde, sie hat das wirklich gut gemacht, zu erklären, wie es mit ihrem Mann sein wird.”

Eine andere Anhängerin Trumps meinte: “Mein Bauch sagt mir, dass sie darüber reden, weil sie nicht über all die wichtigen Punkte der Republikaner sprechen wollen, ganz einfach. Etwa darüber, wie schlecht Clinton war, wie schlecht Obama war. Diese Rede ist keine große Sache. Sie war so, wie eine First Lady sein soll.”

Am ersten Tag ging es unter anderem um Themen wie die Sicherheit der USA. Allerdings wurde auch deutlich, dass innerhalb der Republikaner Uneinigkeit herrscht.

Gegner Trumps wollten durchsetzen, dass über einen Teil der Regeln der Veranstaltung öffentlich abgestimmt werde, hier in der Halle, ein “roll call”. Wie ein letztes Aufbäumen der Never-Trump-Bewegung.

Die Delegierten sollten befreit werden von der Weisung der sie entsendenden Bundesstaaten, sollten auch für einen anderen Kandidaten stimmen dürfen. Der Vorsitz des Parteitags lehnt das ab, verweist auf die jüngst verabschiedeten Regeln, interpretiert die Mehrheit auf seiner Seite. Und dann bricht sie los, die Brüllerei, ganz kurz sieht es ein bisschen aus wie vor einer Wirtshausschlägerei.

“Roll call! Roll call!”, fordern die einen ihre Abstimmung. “Wir wollen Trump! Wir wollen Trump!”, brüllen die anderen, schütteln die Fäuste. Dabei hätte die Gegner die Abstimmung eh verloren. Sie sind einfach viel zu wenige.

“Was für eine Anti-Grassroots-Packung”, sagt Jeffrey Smith aus Arizona. “Vielleicht sollten wir einfach mal das machen, was die Mehrheit will!”, schnappt ein Trump-Befürworter aus der Menge.

“Aber so funktioniert das nicht in Amerika”, hält der indignierte Delegierte Eric Minor entgegen. “Was Ihr getan habt, war wie Sowjetunion in den 80ern. Und jetzt passiert es unter Trump in den USA.”

Die anderen Belege dafür, dass es noch nicht weit her ist mit der von der Partei propagierten Einigkeit, muss man eher außerhalb der Halle suchen. Weit, weit weg von Ohio. Angeblich sind 24 der 54 republikanischen Senatoren nicht hier, das gab es noch nie. Die beiden Ex-Präsidenten des Bush-Clans fehlen. Viele Gouverneure senden nur Videobotschaften.

Vor dem Versammlungszentrum und an vielen Orten Clevelands finden Demonstrationen für und gegen Trump statt.

Ein schwarzer Demonstrant sagte: “Trump sagt all diese hasserfüllten Dinge zu uns. Das ist nicht in Ordnung und das müssen wir deutlich sagen.”

Ein anderer Trump-Gegner meinte: “Er baut eine faschistische Bewegung in Amerika auf. Er wird verlieren, aber seine Bewegungn wird bleiben.”

Eine muslimische Demonstrantin zeigte eine Packung, auf der “Islamophobin stand, und erklärte: “Das ist ein Islamophobin-Kaugummi. Ein Witz über Islamophobie und wie man sie beenden kann. Wir hoffen, dass dies hilft. Wir verbreiten nur Liebe.”

Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm hoch. Die Stadt hatte angekündigt, 5000 zusätzliche Polizisten aus dem ganzen Land nach Cleveland zu holen. Bisher blieben die Demos aber friedlich.

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