Madagaskar: Mit Mehrweg-Damenbinden gegen Armut und Umweltverschmutzung

Madagaskar: Mit Mehrweg-Damenbinden gegen Armut und Umweltverschmutzung
Von Euronews
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In Ambohidratrimo, 15 Kilometer von der Hauptstadt von Madagaskar Antananarivo entfernt, bietet ein Rehabilitationszentrum Platz für 150 Kinder und Jugendliche, die missbraucht, vergewaltigt oder einf

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In Ambohidratrimo, 15 Kilometer von der Hauptstadt von Madagaskar Antananarivo entfernt, bietet ein Rehabilitationszentrum Platz für 150 Kinder und Jugendliche, die missbraucht, vergewaltigt oder einfach nur aufgegeben wurden. Aufgrund einer richterlichen Entscheidung sind sie hier. Sie erhalten hier auch eine Ausbildung. Heute lernt ein Dutzend Teenager-Mädchen, wiederverwendbare Damenbinden zu nähen.

“Die Herstellungskosten einer Damenbinde sind etwa 3000 Ariares (0,85 EUR), und sie hält etwa ein Jahr. Ein Paket Einwegdamenbinden kostet etwa 2800 Ariares (0,80 EUR), schon Mädchen müssen pro Monat eine Packung kaufen”, erläutert die 25-jährige Iriana Andrianalimanana, die auf die Idee mit den wiederverwertbaren Binden kam.

Das wiederverwendbare Pad mit Taschen und Klettverschluss ist eine verbesserte Version von “Salaka”, den gefalteten Tüchern die von sehr benachteiligten Frauen während ihrer Regel verwendet werden.

Im Laufe ihres Lebens nutzt eine Frau etwa 10.000 Einwegbinden oder Tampons. Produkte, die 500 Jahre brauchen, bis sie sich zersetzen, so dass sie schwerwiegende Umweltprobleme verursachen.

“Sie ist leicht zu waschen und trocknet schnell. Ich fühle mich wohl, wenn ich sie trage. Sie verrutscht nicht. Und es tut nicht weh. Sie sind hygienisch, weil wir gezwungen sind sie zu waschen”, schildert Akany Avoko die Vorzüge er wiederverwertbaren Binden.

Dank der wiederverwertbaren Binden kann das Zentrum rund 200 Euro pro Jahr sparen. Das Zentrum hat auch andere Initiativen, besserer Umweltschutz, einen eigenen Obst- und Gemüsegarten oder saubere Kohle für städtische Gebiete. Alle Aktionen sind aus Geldmangel entstanden. Das Zentrum hängt vor allem von Patenschaften ab, aber sie decken nur 60% der Ausgaben.

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