Kaum einer unter 60 - Bundesversammlung in Berlin wählt Präsidenten

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Von Kirsten Ripper
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Die Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum deutschen Bundespräsidenten gilt ausgemachte Sache, doch es treten noch vier andere Kandidaten an - und zur Bundesversammlung kommen viele Promis.

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SPD-Kandidat Frank-Walter Steinmeier (61) wird nicht nur von der eigenen Partei und Angela Merkels CDU, sondern auch von der FDP unterstützt. Daher gilt die Wahl des langjährigen Außenministers als ausgemacht.

Neben Steinmeier treten noch vier andere Kandidaten an – darunter einer für die AfD. Unter 60 Jahre alt ist nur einer: der Kandidat der Freien Wähler Alexander Hold.

Freier Wähler aus dem Allgäu: Jurist Alexander Hold (54)

Alexander Hold (54) ist als TV-Richter im Fernsehen aufgetreten und meint, dass er bessere Chancen hätte, wenn die Bürger den Bundespräsidenten direkt wählen würden.
Hold ist der Kandidat der Freien Wähler aus dem Landtag von Bayern. Er ist Stadtrat in Kempten im Allgäu.

Die Freien Wähler setzen sich generell fürdie Direktwahl des Bundespräsidenten ein.

Unter #MeinPräsident posten, welchen BP man wünscht – überzeugt nicht. Direktwahl wäre besser. Dewegen: Alexander Hold (#FREIE WÄHLER)! pic.twitter.com/F2yaWcK7D1

— Gregor Voht (@Gregor_Voht) 10. Februar 2017

Christoph Butterwegge (66) – Sozialforscher für Die Linke

Der Armutsforscher Christoph Butterwegge (66), der für DIE LINKE Präsident werden will, setzt sich auch für mehr direkte Demokratie in Form von Volksabstimmungen ein.

“Direkte Demokratie durch Volksabstimmungen ist sinnvoll”, sagt #Bundespräsident-Kandidat Christoph Butterwegge https://t.co/OlJDolTorG

— Mehr Demokratie NRW (@mehr_demokratie) 7. Februar 2017

Butterwegge hat sich intensiv mit dem Thema Rechtspopulismus befasst und leitet diesen in Deutschland aus der sozialen Krise ab. Tatsächlich hält er die AfD aber nicht für eine Partei für die “kleinen Leute”, denn sie wolle die Reichensteuer abschaffen und den Druck auf Arbeitslose erhöhen. Seine Analysen der politischen Gesellschaft werden auch auf Twitter geteilt.

“Die Agenda 2010 war ein Nährboden für den Rechtspopulismus”https://t.co/VmBCQJ5rJ0

Rot-Grüne (A)Sozialpolitik war der Dünger für d. AfD.

— Erdrandbewohner (@Erdrandbewohner) 10. Februar 2017

#Butterwegge : #AfD ist eine Partei der Privilegierten«
Rechte stehen auf der Seite der Mächtigenhttps://t.co/30LjXXRiFx l

— Koepke (@ukoepke) 9. Februar 2017

Albrecht Glaser (75) ist Kandidat der AfD

Albrecht Glaser aus Nordhessen war lange Jahre Stadtkämmerer in Frankfurt für die CDU, dann Gründungsmitglied der AfD, und jetzt will er für die Rechtspopulisten Bundespräsident werden und “ein bisschen Volkstribun” sein.
Die FAZ schreibt nach einem Interview von Glasers abenteuerlicher Weltsicht.

#AFD-Fraktion Hamburg: Vortrag Albrecht Glaser, Bundespräsidenten-Kandida… https://t.co/jwF1wkRNNs via YouTube</a></p>&mdash; AfD Hamburg (AfD_Hamburg) 10. Februar 2017

DIE PARTEI mit Engelbert Sonneborn (78)

Der Satiriker Martin Sonneborn (51), der EU-Parlamentarier ist, hat seinen Vater Engelbert Sonneborn (78) als Kandidaten aufgestellt, denn dieser habe genug Zeit für das Amt.

Sonneborn war mit der Devise Merkel ist doof ins EU-Parlament eingezogen.

Jogi Löw und andere Promis wählen mit

Der wohl weltweit bekannteste Promi, der an der Wahl teilnimmt, ist
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw (57).
Der Mann, der regelmäßig mit Kanzlerin Angela Merkel zu Abend essen soll, wurde vom Grünen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann für die Bundesversammlung geschickt.
Jogi Löw empfindet es als “große Ehre” Wahlmann zu sein: “Solche Abläufe erlebt man ja nicht tagtäglich hautnah. Zumal es um die Wahl des Bundespräsidenten geht. Andererseits sehe ich meine Teilnahme aber auch als absolute Bürgerpflicht, denn zu einer Wahl zu gehen, egal auf welcher Ebene, ist für mich ein ganz wichtiger Teil gelebter Demokratie”, sagte der deutsche Coach in einem auf der DFB-Homepage veröffentlichten Interview.

Die SPD lässt besonders viele Prominente bei der Wahl mitmachen – darunter in diesem Jahr erstmals die Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß (32) und Youtube-Star Julien Bam (28). Schon länger wählen die Gesangsstars Peter Maffay (66), Roland Kaiser (64) und Katja Ebstein (71) mit.

Die CDU hat Schauspielerin Veronika Ferres (51) und Moderator
Harpe Kerkeling (52) ausgesucht. Ansonsten stehen vor allem altgediente Politiker auf der CDU-Liste wie Kurt Biedenkopf, Roland Koch und Jürgen Rüttgers – der im euronews-Interview mehr Demokratie für Europa gefordert hatte.

Die Linke lässt Semiya Simsek (30), die Tochter des ersten bekannten Todesopfers des NSU, mitwählen.

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